Gedanken einer bösen Zeit
09/93 – 01/98 (feinsinnige Gedichte u.a.)
fremd
Schmerz 05/1983
Ein Augenaufschlag, ein Blick in ihre Augen -
sprechen vom Himmel auf Erden.
Leise neigt sich ihr Kopf an meine Schulter,
behutsam und zärtlich zeichnen meine Finger
die Linien ihres Gesichtes nach.
Ihre Lippen brennen eine neue Leidenschaft in mein Herz.
Und Schmerz zerbricht meinen Körper -
in der Zeit der Trennung.
Frank Strumpf
FJB 40 a.D.
Trennung 05/1983
Zeit der Trennung,
in der Minuten zur Ewigkeit -
Stunden zur Qual werden.
Nächte, in denen ich keinen Schlaf finde
und vor meinen Augen dein Bild entsteht,
lassen in meinem Herzen
eine unstillbare Leidenschaft erwachen.
Im Traum begegnen mir deine Augen.
Deine Lippen locken mich
und ich atme den Duft deines Körpers.
Sehnsucht brennt tief in meiner Brust
und lassen mein Herz rasend schlagen.
Doch immer bleibt Hoffnung
auf Wiederkehr.
Frank Strumpf
FJB 40 a.D.
gegerftelte Tukkerradiale 09/1993
Ausgepulpte Ockerfarben, grüngefeilte Euphorie,
jenseits transpiriert der Uhu,
gilt nicht mehr und dennoch schön.
Warum soll’s denn Dienstag regnen
oder wo erbricht sich Lars?
Asche streut geborgene Fenster, Bäume tummeln Hunde blau.
Tangentiale Reaktoren keuchen grün der Freiheit Sinn,
maskuline Debitoren fallen wie wir alle hin.
So scheint der Lebenssaft zerbröselnd siegen,
blutverdreckte Deckel galoppieren uneigennützig davon.
Ruhe!, Walter schreit, er hat gelbgehockte Ohrstöpsel,
weshalb kann ein Katzenjunges keine Orgel spielen?
Sumpfdotterblumen gravieren
eigenen Schlüsselsequenzen in die Ballons,
ja, das ist die Zeit,
deren gerundete Heizstäbe jämmerlich verklingen.
Walter Fallhin
ReHa-Zentrum I (OG Berlin)
Eisgekühlte Schokoraspeln,
blutvergrinste Travestie,
morgen, Kinder,
wird’s nichts geben,
doch der Frieden -
Guten Abend!
Die oben aufgeführten Gedichte sind nicht von mir und nur mit stillschweigender Duldung hier aufgeführt, da sie mich beeinflusst haben.
tolerierte Akzeptanzen 10/93
Schwarzgemufftes Rumtata, girlgegeiltes Hahaha,
nachgesumpfte Gladiolen schleichen sich hinweg.
Kaltgestopfter Reichsverweser schaut hinab zum Uterus,
Vagina sei Dank, trotz allem,
er entflieht zum Bruderkuß.
Eichelart’ger Phallusschädel, samenhaftes Vertiko,
blaugeschmackte Eichelechse zuckt zurück.
Ich weiß nicht wo.
Wahngedanken dottersteif schwingen sich empor,
hyperbandsensible Nikotine schluchzen hinterher.
Stefan Striesow
ÖkoGruppe Spreewald
der Exhibitionist 11/93 etc.
Um 13 ward ein Kind geboren,
doch niemand wußte. Warum nicht?
Zuerst kam gleich die Nachgeburt,
euphorisch möchte ich es preisen!
Wer andern eine Grabe grubt,
sich selber in die Suppe pupt.
Ja, aber wer? Wer, wenn nicht wir,
irgendwie muß es doch.
Hi Babe, do you wonna dance?
Nach dem Andern sowieso.
Ich liebe euch doch alle,
hält weder Ochs noch Esel auf.
Wacht auf! Verdammte dieser Erde!
Deutschland?!
Deutsche Nation - Endstation
Prost!
Mark Minke
Antibabypillenopfer
Langeweilegedanken (11/93)
Wer bin ich? Doch warum auch nicht?
Hier und heute stellt sich doch die Frage,
und wer wollte das bestreiten?
Getunte Augioten sagen nichts.
Ich bin, also muß ich koten!
Mutter und Vater zeugten mich,
hoffentlich hat wenigstens das Spaß gemacht.
Die Buche schlägt zurück,
wieder ein Autofahrer weniger.
Unvermeidlich - die Ökostrophe ohnegleichen.
Doch das ist es, was mich ausmacht.
Schneller denken, als sprechen,
biologisch abbaubar zu 99 Prozent - ScheißAmalgan!
Wo ist die nächste Politiker-Recycling-Anlage?
Ich fühl mich wohl...
K.Putt
Aktionsgruppe Volxsport
HiFi 12/93 etc.
Morg vom Org, Lars vom Mars,
Fred vom Jupiter, Kodo der Dritte
und Miro von hier,
Helden ohnegleichen, besungen von Menschen.
Äonenhafte Melodramen fallen immer aus dem Rahmen.
Heute ist nicht alle Tage,
doch das steht gar nicht zur Debatte.
Die Vidioten vermehren sich und keine Pille hilft.
Hööört Fritz, der 30tausendste Anrufer heute
gewinnt eine Panzerfaust mit 10 Splitterspreng.
RTL, doch bitte schnell. PSR, da lacht der Herr!
ORB, das tut doch weh! RS 2, viel Spaß dabei.
Schalt ab, sonst zackazong!
Wer zuckt, der bohnert -
aber wer bohnert, zuckt nicht mehr.
Rob von Hier
IG “Einer über Alle”
Public Relations (12/93)
Cottbus, du Großstadt der Lausitz,
aufgebläht in Planwirtschaftszeiten.
Jeder kennt dich jetzt
durch Asylheimkrawalle, Puffmord, BuGa und Energie.
Sei nicht so stolz,
werd erst mal wieder schuldenfrei.
Die Spreewaldguste fährt nicht mehr.
Der Ausverkauf hat schon begonnen.
Simon Sandow
Bürgerinitiative “Kohle unter Cottbus”
Gedanken einer bösen Zeit 02/94
lautgetupftes Magendrücken weist uns hin auf Bosnien
blutbespritztes Palästina sieht man auf dem Röntgenschirm
Ultraschall im vierten Monat speit uns an die UNITA
kotz ich früh am Morgen schon, war es die Sowjetunion
Mexiko im Knochenmark drückt mir auf den Stuhlgang hart
braungepeitschtes Menschenfleisch stinkt in Ghettos rot
Ich glaub, mir wird es besser geh’n, wäre ich schon tot.
Wahnwitzstinkende Enzyme fressen sich ins Hirn hinein,
menschlichkeitsverwesende Gedanken tropft wie Kacke mir vom Bein.
Kommt ihr jetzt nicht angerannt,
seid ihr alle gleich verbrannt.
Eins, zwei, drei, vier
und raus seid ihr!
Robert Rotfurz
Bildungswerk “Apokalypse jetzt”
OB ist O.K. 02/94 etc.
Schwarzrotbraun dröhnt die Vision,
küßt mich hier und dort.
Lockend grinst der Steuerfraß. Autofahrermord?
Denkst du, ich will dir was sagen?
Körpersprache schmerzt mit Faust.
Glibberigrot rinnt es heraus,
strotzend lebend Saft;
ob mit Stöcken oder Steinen
irgendwann platzt jeder Kopf!
Aber wann platzt euch der Kragen?
Voll Haß ist diese Welt gepumpt,
der Deibel hat sich nicht gelumpt.
Effektive Menschizide machen wir doch selbst!
Gustav Geier
Institut: Pandora lebt!
Quarks 5f (03/94)
Wird mein Kind auch morgen noch
kotzen wie ein Reiher?
Schmücken weiter Melanome
die Tante Annegret?
Schmeißt mein Bruder Knut bald seine Krücken hin
und nimmt den Rollstuhl dann?
Nicht wundern, sondern wichsen -
das ist der Spruch von heut!
Was machst du denn am Wochenend?
Ich kaufe ein im Second Hand.
Im Namen des Volfes sollst du gerichtet sein,
ganz weiß hüllt ihn der Schafspelz ein.
Ganz schief die Bind, die Waage voll defekt
liegt Justitia auf dem Rücken
blutbesudelt und befleckt.
Ich hasse Autos wie die Pest,
doch sie verpesten mich.
D o o j o o d a a !
Traumi
das Gute lebt, aber wo?
35 Millionen (09/94)
Hätte ich den Jackpot
schon heute in der Tasche,
würd ich nur noch blöde tun
und streute fleißig Asche.
Die Welt ist ja sooo schlecht,
ich wäre noch viel schle(ä)chter!
Kunter Kinte
DSDt. Grüner Punkt für alle!
gegaxtes Hulala 05/94
Die Runen wandern nymphenhaft,
auch Polizei wird weggerafft.
Verkauf ich dir die grüne Grütze,
bekomme ich sie auf die Mütze.
Wer wagt es noch? Warum auch nicht?
Ich remonstriere die Manie,
nicht manisch, sondern panisch.
Mit Gott red ich, wie ich und du,
doch leider hört er niemals zu.
Er kam und sah und siegte,
doch schon man ihn bekriegte.
Gott schuf die Welt, doch Mutter mich,
welch Wunder ist denn größer?
Denn Mutter hat es Spaß gemacht,
Gott schuf aus Langeweile.
Er sah, es war gut,
doch dann sah er noch einmal hin
und schuf sofort die Viren!
Atomino
Liga für Menschenknechte
verdrilltes Hahaha 08/94
Polizist in Uniform kotzt am Morgen schon enorm.
Vogelscheiße aus den Bäumen,
ich wage nicht, davon zu träumen.
Photonen jagen Tachyonen,
ein Quarks zerlegt sich selbst.
Des Neurologen Stimulans wirkt diesmal
eher dämpfend.
Du liest mich hier als Pessimist
und nicht mehr glücklich kämpfend.
Die Schwarzen wagen aufzutrumpfen,
denn rote Macht ist tot.
Die Religion gebiert den Terror
und wir sehen müde zu.
Zur Megäre wird die Hure Justitia.
Feinsinn
Selbstmord jetzt
nationale Sammlung 10/94 etc.
Der Zwölfelf schreit um Mittermorgen,
ein Pfand macht sich ganz gut beim Borgen.
Volkswandern mit Volkswagen,
bekloppt, kann ich nur sagen.
Doch gelbgespaltne Pandora
du kannst es nicht, das weißt du wohl.
Wir waren mal am Arsch der Welt,
jetzt sind wir mittendrin.
Treuhand zuckt, Ausverkauf,
doch vier gewinnt.
Die Angst geht um, das Blut gerinnt.
Aids tut weh, doch rotgeleckt und schreinend blind,
der Soziomane ohne Kind
und deshalb rufe ich euch zu:
ichschimpfedeutschmitdu!
Robert Rammler
AntiTerrorSelbsthilfegruppe e.V.
Bauen macht Freude (01/95)
Ich geh den Lionberger Pfad,
vorn grinsen, hinten abzocken.
Willi, Billi und Zilli bauten nicht nach DIN,
und dann kam der Raten-Wolf.
Arbeitslos - hoffnungslos? Aber warum denn?
Kommen Sie zu ihrem Arbeitsamt, Zauberwort ABM!
Ökologisch muß es sein,
wie in Bosnien, Tschetschenien, Kurdistan, ...
... und es geht weiter!
... jetzt wird wieder in die Hände gespuckt,
... wir steigern den Solidarzuschlag.
Das Winterhilfswerk läßt grüßen.
Baulöwe
Wir mauern den Weg zu!
Warum? 07/95
Schau doch mal aus dem Fenster raus,
die Welt ist doch so schön.
Der Bussard hockt auf einem Mast
und wartet dort auf Beute.
Ein Milan gleitet schnell dahin,
ihm geht es ebenso.
Das Rehkitz duckt nah der Ricke
so tief wie ’s geht ins Gras.
Nicht weit von hier, über dem Dorf,
steh’n Regenbogen, gleich zwei Stück.
So wunderbar ist diese Welt,
ich werde fast verrückt.
Doch auf der andern Seite dieses Balls
ist jetzt grad Donnerwetter.
Dort spielen Menschen göttergleich mit Kräften des Atoms.
Warum?
Meik Mururoa
Asphaltträume 07/95 etc.
Ich bin so gern auf dieser Welt,
die eigentlich mir gut gefällt.
Aber diese Mücken, diese Bäume,
weg damit! Hab Asphaltträume.
Ein herrlich blubberndes Geräusch
erzeugt doch der SechsFünfer.
Ich gleite wie im Traum dahin!
Was könnte schöner sein?
Bremsenquietschen.. Blechgeräusch..
ich schrecke auf, schockiert.
Marlen macht grad das Tor mir zu:
Mach doch den Motor aus!
Gerhard Garage
Motoren nicht laufen lassen!
Kartesische Normalität 10/95
Bei soviel Orthogonalität werd ich ganz kongruent.
Das Duale wird binär und Viktor wird zum Vektor.
Ganz regressiv korreliert die Permution
im divergenten Logarithmus.
Der Adient multitraktiert den Quodukten.
Dekadische Potenzen exponieren die Proportion.
Bist du noch so oberschlau,
das kapierst du nicht. Ich weiß genau,
hierfür braucht man Abitur.
Jetzt denkst du glatt das eine nur:
eingebildeter Fatzke
Markus Mathe
Abitur gegen die Uhr
freeze Etat10/95
Mir schwirrt soviel im Kopf herum,
wie krieg ich das nur unter?
Die Welt ist gar nicht mehr so grau,
schon ist sie noch viel bunter.
Meine Eltern soll’n ’s mal besser haben als ich,
wie mach ich das den Kindern klar?
Die steh’n total auf Marken
und werden mich beharken.
Erst wurden wir verkohlt,
jetzt werden wir verwaigelt.
Der Euro bringt’s,
die Schulden halbiert, den Lohn gedrittelt.
Der Nabel der Welt waren wir noch nie,
der Arsch werden wir sein.
Max Masse
PHM i.L.
21 Millionen 11/95
Hätte ich den Jackpot nur schon in der Tasche,
und wär es der vom vorigen Jahr,
ich streute wieder Asche.
Ich würd ja so zufrieden sein
und auch gleich weinen voller Pein.
Was macht man denn in dieser Welt,
hat man die Taschen voller Geld?
Man bringt es schnell zu Waigel!
Stefan Steuer
Tränen 12/97 etc.
Das Schicksal schlägt gern grausam zu,
man kann es kaum verkraften.
Den ersten Hieb noch weggesteckt,
mußt du im nächsten saften.
Wenn Wasser fließt gar bitterlich,
auch wenn du weggerannt,
den nächsten Schlag spürst du nicht mehr,
Tränen sind weg gebrannt.
Und wenn du endlich leer dich fühlst,
dann trifft es dich noch härter,
auch wenn du denkst, es ist vorbei,
das Schicksal drischt noch stärker.
Entzieht sich dann die starke Hand, die breite Schulter,
die du dringend brauchst,
dann schlägt’s dir voll die Beine weg
und liegst allein am Boden.
Es ist so kalt hier unten.
Miro
Leidenschaft, die Leiden schafft.
Sozial 1(12/97)
Der Mensch ist ein soziales Wesen,
manchmal aber nicht,
hast ordentlich mal Mist gebaut,
läßt jeder dich im Stich!
Liegst am Boden ganz zerstört
und fängst noch manchen Stoß.
Ein Schluchzen steigt dir aus der Kehle,
im Hals wächst dir ein Kloß.
Nur einer kann dir jetzt noch helfen
und das bist du selbst.
Das dir jetzt keiner auf die Beine hilft,
hilft dir wieder auf die Beine!
Sozial 2 (12/97)
Der Mensch ist ein soziales Wesen,
das hilft dir ungemein,
hast ordentlich mal Mist gebaut,
pisst keiner dir ans Bein.
Bevor du fällst, wirst du gehalten,
erhälst Trost und liebe Worte.
Die Tränen werden abgewischt.
Das Lächeln wirkt verstohlen.
Die Hilfe vieler
macht uns stark!
Seufzer
Er kommt zu mir und heult sich aus.
Sie kommt zu mir und heult sich aus.
Ich verstehe, tröste und bau euch wieder auf,
doch wo weine ich?
Allein!
Miro
Zwischenzeit
Grundlage aller dieser Zeilen ist ein dekadent optimistischer Realpessimismus mit permanentem
Wirklichkeitsbezug.
Zweifel 01/98
Warum
bin ich
so traurig?
Was
tut mir
denn so weh?
Ist es
mein Stolz,
Eitelkeit, Selbstmitleid
oder
sind es
wirklich
die Gefühle
für Dich?
Kinderreim 01/98
Schau mal, wie ich blute
um die süße Schnute.
Das kann schon mal passieren,
gerade beim Rasieren.
Und laufen mal die Tränen,
brauchst du dich nicht zu schämen,
auch Jungen dürfen weinen,
wenn sie etwas schmerzt.
verdammt 04/98
Ein rascher Blick,
ich weide mich an ihr,
herbe junge Sinnlichkeit.
Gegenblick – ertappt,
Zufall vortäuschen (das 4. Mal?),
coole Geschäftigkeit,
doch meine Augen gehorchen nicht!
Vollblicktreffer – doch sie lächelt mich an.
Was nun?
Hilflosigkeit lähmt mich,
meine Gefühlsfeigheit
führt mich zur Tagesordnung.
Kinder (05/98)
Du willst mich weinen sehen,
dann lass uns über Kinder sprechen.
Ich bin kein guter Vater,
doch ich lieb sie über alles.
Schrei nicht gern,
doch ich tu 's.
Schlag nicht gern,
doch ich tu 's.
Der Scham sitzt tief!
Manchmal lachen sie mich aus,
weil sie wissen,
ist nur Spaß,
wie will man da ernst bleiben.
Mit ihnen
entdeckt man Neues jeden Tag.
Du begreifst die Welt neu
mit ihren Augen
und du siehst:
Es ist gut!
Ich (05/98)
Aus einer schönen Schale
möchten viele essen,
doch warum
sollt ich mich vergessen?
Klar,
ich bin ein Mann,
ein Schwein!
Doch reden wir nur, heißt es:
schwul, impotent!
Ach, lass sie reden!
Ich bin, wie ich bin,
kompliziert, einfach, lieb, böse,
auch du
änderst mich nicht!
Oder doch! -
ein bisschen,
aber dann
lieben wir uns!
Seufzer (05/98)
Meine Kinder wissen es,
vertraue nicht und nie – frage neu.
Doch ihr
seid zu alt
um umzudenken.
Ich verarsch euch,
wo es geht.
Das ist
meine kleine Revolution.
wie weiter (06/98)
Ein Jahr in Euphorie,
den Weg fest eingebrannt,
nun ist 's fast vollbracht,
doch wo ist mein nächstes Ziel?
Ich bin so leer,
so depri,
hat 's Leben einen Sinn?
-denk positiv -
Ein Jahr im Stress,
der Weg verwaschen,
bald ist 's vollbracht.
Der Weg ist wichtig,
das Ziel egal.
Ich weiß,
wie 's weiter geht.
Letzte Nacht (06/98)
Meine Hände gleiten
über deinen Körper,
mein Kopf ruht
an deiner Schulter,
in deinen Augen
seh ich
Vorwurf, Fragen, Seeligkeit.
Warum
trafen wir uns
nicht eher?
Seufzer (06/98)
Höre Lieder,
denke,
alles schon gesagt,
alles schöner gesagt,
als ich es je kann.
Setz
mich wieder hin
und schreibe weiter.
Am Ufer (06/98)
Schau auf die Wellen,
schau auf den Wald,
sitz hier ganz einsam,
mir wird langsam kalt.
Des Dichters Erben
geben mir Kraft,
geh tiefer hinein,
hab 's bald geschafft.
Sehe hier unten
den Fischen nun zu,
hör jemand schreien,
oh Gott, das bist du!
Kämpf mich empor,
zieh dich herab,
für immer vereint
im nassen Grab.
Solche Liebe sieht ER gern,
wir finden Gnade vor dem HERRN.
Danke (06/98)
Einen Menschen, so voll Zärtlichkeit,
hab ich noch nie erlebt,
für den Moment der Zweisamkeit
hat Herz und Leib gebebt.
Die Leidenschaft mich überschlug,
ich konnt es nicht versteh'n,
Gefühle machten einen Flug,
doch leider musst ich geh'n.
Auf ewig ich ihm dankbar bin
für diesen schönen Abend,
Gedanken flossen so dahin,
es war für mich sehr labend.
Es fiel mir schwerer noch zu geh'n,
ich habe mich verliebt,
ich hoffe, er kann mir versteh'n
und das er mir vergibt!
Coco
keine Vergebung (06/98)
Warum
sollt ich denn dir verzeih'n,
was du mir angetan.
Von Schmutz und Eis
hast mich befreit
und Kälte ausgetrieben.
Gefühle wurden wieder wach;
Zärtlichkeit,
gestaut in vielen Jahren,
brach wieder aus
und hätte dich zerstört,
wenn du nicht
so gegangen wärst.
Trennung 02/98
Du machst
es dir nicht leicht.
Liebe
ist noch vorhanden,
doch das
ist dir zu wenig.
Das kann nicht alles sein
im Leben.
Alltäglichkeiten
treiben uns auseinander.
Mit mir
wirst du nicht alt,
sagst du.
Du willst leben,
sagst du.
Ist wieder
ein Lebensabschnitt vorbei?
der Ring der Gegenzeit (04/98)
So schnell verströmt die Zeit
und niemand hält sie auf.
Wo war mein
point of no return?
Wie ändre ich den Lauf?
Wie oft kamen die Weichen,
ich folgte unbeirrt.
Doch ging ich immer richtig?
Ich bin total verwirrt.
Out of the dark, into the light,
dies singt sich ziemlich leicht,
doch the darkness hüllt mich ein,
my brain ist aufgeweicht.
Die Kondition sinkt ab auf Null,
den Ausweg such ich jetzt.
Ich springe in die Gegenzeit
und sehe
deine Wesenheit.
Seufzer (05/98)
Sitze hier und trinke,
trinke, bis ich stinke.
Ich baumle mit die Beine,
sitz hier ganz alleine.
Der Kopf wird schwer und schwerer,
das Hirn wird immer leerer.
Auf einmal wird mir dann ganz leicht,
auf Alk bin ich nicht mehr geeicht.
Vergessen ist nun auch der Grund,
geh ins Bett, schlaf mich gesund.
Und morgen?
one night stand (05/98)
Wolltest mit mir spielen,
hatte es geahnt,
hast mir nichts gesagt,
aber gut durchgeplant.
Wollt dich nie besitzen,
so etwas liegt mir fern,
doch hätt dir gern geholfen,
hatte dich ganz gern.
Vielleicht wolltest du mehr,
doch nur die erste Nacht
und über meine Reaktion
hast du doch nur gelacht.
Denn auch wenn ich maskulin,
fühl ich manchmal ganz feminin.
An meine Frau 2 (05/98)
Wir traten und umarmten uns
meist zur selben Zeit.
Wir brauchen uns.
Du lehrtest mich zu lieben.
Ich lehrte dich zu denken.
Wir lehrten uns zu viel!
Ich liebte wieder
nicht nur dich.
Du dachtest wieder
nicht nur an mich.
Du wurdest immer cooler
und ich wieder weich.
Doch ohne uns
können wir nicht sein.
Vertrauen steht
ohne Ende,
denn wir reden
miteinander über uns.
Doch Vorsicht,
nichts kaputt reden!
Gewissen (06/98)
Eine Form des Denkens?
oder
Ausdruck der Gefühle?
Sinnbild der Seele
oder
Gesicht der Vernunft?
I don't know!
Coco
Der Unterschied (06/98)
Du gibst,
was dir angemessen erscheint.
Du holst mich raus
aus dem Trott.
Du ziehst mich an
und stößt mich ab.
Du bist
zu hart für mich.
Toleranz
muss erst noch in dir wachsen.
Du forderst
mit der Ungeduld deiner Jugend
zuviel von mir.
Ich bin nicht
jeder Frau gewachsen.
Ich bin
zu weich
für dich.
Träume (06/98)
Du denkst,
du spielst mit mir,
aber
ich manipuliere dich,
unbewusst,
doch mit Erfolg.
Auch du
wirst mir verfallen
und leiden,
wenn ich geh.
Vorbei (06/98)
Mein Herz schreit
vor Seelenpein,
die Seele ächzt,
ich bin allein.
In Worte
kann ich es nicht fassen,
ich kann
nur Tränen laufen lassen.
Offenbarung (06/98)
Ich liebe dich,
weiß nicht, warum,
wer kann es schon versteh'n.
Doch uns're Wege trennen sich.
Das Schicksal meint es bös.
Vielleicht
einmal im nächsten Leben,
ich würd' mich freuen,
versteh 's.
Ich würd dich auch
gern leiden seh'n,
voll Sehnsucht, voller Pein,
weil es mir
schließlich auch so geht,
dann leid ich nicht allein.
Seufzer (06/98)
Grinst mich an
notorisch blöd
- beneidenswerter Mensch -
immer glücklich!
Gefühl (06/98)
Am Hals
hängst du dem Nächsten.
Er steckt
schon in dir drin.
Ich weiß
zwar nicht warum,
doch muss es dir gefallen,
sonst wärst du
noch bei mir.
Die Wahrheit
ich verkünde,
meist tut es ziemlich weh,
verkraftest du
zwar manche Sünde,
die Wahrheit nicht,
dann geh!
Das Letzte (06/98)
Draußen geht die Sonne auf
und in mir geht sie unter.
Ein Lebensabschnitt ist vorbei,
fast war er wunderschön.
Gefehlt hat noch der letzte Kick,
doch das
stimmt mich nicht traurig.
Ich dreh
den Kopf
und sage Tschüß,
du schaurigschöne Zeit.
Das nächste Mal
seh ich mich vor,
denn Liebe tut so weh.
Seufzer (06/98)
Der Geist
legt sich zur Ruh,
Der Bauch
entscheidet wieder.
Vorbei ist nun die Schöpferphase,
der Alltag
singt die Lieder.
bitterbös und zuckersüß
glücklich 06/98
Kerzen leuchten warm
schau mir in die Seele
nehmen uns in den Arm
auf das uns nichts mehr quäle
Wangen werden salzig
Lippen brennen heiß
Gestammel
erreicht das Ohr
Herzen pumpen
roten Saft durch uns're Leiber
dein Keuchen
macht mich rasend
nun endlich
ist der Punkt erreicht
geben uns die Nadel
darkness 06/98
Im Hintergrund blue moon,
die dunkle Seite siegt.
Der Laser Diamant
wird nachgeladen,
die Zirbeldrüse
schwillt jetzt an,
mein Gegner gleich entflieht.
Doch schnell
vernichtet ihn die Macht.
Sauge die Säfte
in mich auf
und übernehme die Welt -
um sie
zu zerstören!
Selbstfindung 06/98
Den ganzen Tag
mich selbst gesucht
und euch
nur hier gefunden.
Vermutlich
existier ich nicht.
Ich hab 's
noch nicht verwunden.
Doch such ich euch,
so find ich mich!
Soziale Spurenüberkreuzungen
bestätigen
mein Dasein
in neuronalen Transmitterbereich
eurer Emotionen.
Kreislauf (07/98)
Denke nicht morgen,
lebe den Tag,
laß andere verhungern.
Das Sternenschloß
schließt seine Pforten,
der Abendstern verlischt.
Regen fällt, Atem steigt,
Augen leuchten in der Dunkelheit.
In der Halle der Galaxis
empfängst du deine Weihe,
verwende sie
wie's dich vergnügt
und had’re nicht, verzeihe.
Sterne brennen, Seele steigt,
Feuer strahlen in der Dunkelheit.
Die Nacht birgt hier
den Tod in sich,
ganz freundlich und zufrieden
gehst du
im großen Kreislauf auf,
dein Karma läßt dich siegen.
So dreht es sich
in Ewigkeit,
das große Rad der Zeit.
Du wirst mich also wiederseh’n,
halte dich bereit!
Regen fällt, Atem steigt,
Augen leuchten in der Dunkelheit.
Erkenntnis (07/98)
Mir bleibt nur der Gedanke
an unsere Zeit,
bald ist es nur noch eins,
Vergangenheit.
Doch hast du mich sehr viel gelehrt
und mich in meinem Charakter genährt.
Viele meiner Fehler, aus denen ich lernte
und hoffentlich bald Früchte ernte.
Ich hatte dich so oft gemein behandelt,
doch hat sich mein Denken nun gewandelt.
Ich werde in Zukunft anders beginnen,
möcht ich einen Mann für mich gewinnen.
Ich schaff es nur durch Offenheit,
mit Hingabe und Gefährlichkeit.
Die Vergangenheit muß endlich ruh’n,
ich werde versuchen, mein Bestes zu tun.
Muß aufhör’n, Menschen zu vergleichen,
dann werd ich in der Liebe mehr erreichen.
Ich danke dir für diese Zeit
und hoffe, das uns diese Erfahrung bleibt,
du warst und bist sehr wichtig für mich.
Ich kann dir nur sagen: Ich liebe Dich!
Coco
Selbstschutz (07/98)
Sarkasmus
und auch Ironie,
ich lieb sie
ohnegleichen,
denn sie
verdecken meine Seele.
Der Schmerz
trifft nur die Oberfläche
und kann
mich nicht erreichen.
Schmerzsinn (07/98)
Den Sinn des Lebens
suchte ich
und fand
viel Schmerz und Leid,
Gemeinheit und auch Grausamkeit,
so wollt ich schon verzagen.
Da traf ich dich,
es wurde hell, es wurde schön
und jetzt war ich es,
der dich leiden ließ.
Liegt denn der Sinn
im Schmerz?
Betrachtungsweise (07/98)
Das Leben streift vorüber,
ich seh
die ganze Welt.
Liebe und Krieg
berühren mich nicht,
ich schau nur zu!
Alles schon gesehen!
War alles schon mal da!
Werdet ihr
nie weiser?
Ist euch
noch zu helfen?
Wie viele meiner Söhne
muß ich noch senden,
die ihr ans Kreuz nur schlagt
und weiter Mammon huldigt?
später mal (07/98)
Was geht mich
fremdes Elend an?
Meistere
mein Leben selbst!
Laß and’re leiden,
um glücklich zu sein,
ist nur Derivat.
Einst werd ich
sterben,
wie ich gelebt,
einsam und grau.
Freiheit 06/98
Spreng die Ketten,
spreng den Rahmen.
Will hier raus!
Ist mir zu eng.
Wie Fleisch vom Knochen
löst sich
mein Geist vom Leib.
Saturn zieht vorbei,
Gruß an Kassiopeia,
das Licht
bleibt hinter mir zurück.
Bin zu schnell,
wird dunkel.
Ich sollte
vielleicht weniger trinken?
Kampf (07/98)
In dunklen Höhlen
schmachten sie
und träumen noch von Sieg.
Komm mit
und verwirre sie!
Gewinnen wir den Krieg.
Gefühle müssen langsam tasten,
Tentakel wachsen nach.
Die Explosion löscht dir das Hirn,
Vergessen heißt hier Schmach.
Alle warten
auf die Rächer,
damit sie uns erwecken.
Niemand
rechnet mit den Zwergen,
sie träumen nur von Recken.
Vernichtet nun die ganze Brut,
sonst wächst noch etwas nach.
Vergessen sollen sie werden,
es ist nicht uns’re Schmach.
Der Vollstrecker (07/98)
Rosenrot und fingerdick
schäumt es aus seiner Kehle.
Äthergleich und blitzesschnell
entschwebt nun auch die Seele.
Der Körper
war schon lange tot,
hat’s nur noch nicht gewußt.
Mein Messer
endlich ihn erlöst,
er sich nun nicht mehr quäle.
untreu (07/98)
Treue zu dir aufgegeben,
zurückgestoßen jetzt.
Liebe dich noch immer!
Steh am Fenster,
schau hinab,
liebenswerte Tiefe.
Schließ die Augen,
sieh den Wind,
hör den Puls der Welt!
Ist nicht mehr meine!
Gelöst hast du dich nun von mir
für immer und für ewig.
Liebe dich noch immer!
Der Wagen prescht mit Mörderspeed
dem nächsten Baum entgegen,
der Aufprall ist Erlösung.
Schließ auch die Ohren,
hör den Sturm,
fühl den Puls der Welt!
Ist nicht mehr meine!
Die Schlinge
liebkost meine Haut,
ein Sprung bringt nun das Ende.
Vertrauen gebrochen,
Verzeihung vorhanden.
Liebe dich nicht mehr.
Öffne die Lunge,
schrei in den Sturm,
bin selbst der Puls der Welt!
Ist nämlich meine!
schöne Welt (08/98)
Geh durch das Tor
aus allen Farben
in deine eig’ne Welt,
nur hier
bist du zu Haus.
Die Buche
neigt sich leicht vor dir
und spricht dich höflich an.
Die Wölfe
sichern dir den Weg.
Auf den Schoß
klettern Kinder,
stecken dir
Kränze ins Haar.
Du hast unendlich Zeit
und wirst
glücklich erwachen.
Gehst durch das Tor
aus kalten Mondlicht
in die wilde Fremde.
Das ist dein
Leben.
Die kranke Eiche blutet
und erschlägt dich fast.
Die Wölfe
sind hier deinesgleichen,
verfolgen jeden Tritt.
Auf deinen Schoß
mit Messern zeigend
fordern Kinder den Tribut.
Liebe
ist hier ausverkauft.
Du bist
schon viel zu lange hier,
geh weiter träumen.
erinnere dich 10/98
Tausend Katzen sollen dich zerkratzen,
wenn du vergisst, wer Miro ist!
Hab dein Herz gegessen,
werd es nie vergessen.
Seligdunkle Schatten jagen hier das Licht,
ohne dieses zu erreichen,
entkommen kann es nicht.
Schatten werden nun hier herrschen
in stockdunkler Nacht,
mit den Gargoyels stark im Rücken
besitzen sie die Macht.
Tausend Tiger schütteln dich ins Fieber,
wenn du vergisst, wie schön das Leben ist.
Asphaltstille, Friedhofsruh
schließen dir die Sinne zu.
Nackt kriecht das Fleisch zum tiefen Grund,
abwärts geht’s in den tödlichen Schlund.
Mit dünnem Winseln aus zerschundener Brust
und roten Augen elendig wimmernd,
wird keiner es stoppen.
Das Dunkel glänzt schimmernd.
Tausend Hyänen reißen dich mit Zähnen,
wenn du vergisst, wie schön die Liebe ist.
Trotz Napalmbrand und Todesreiter
läuft das Gefecht im Dunklen weiter,
mit Phantasie geht’s in den Krieg,
Kindermacht erringt den Sieg.
So ziehen sie gar lustig trällernd
mit reiner Seele zum Altar,
bereit den heil’gen Kampf zu streiten,
es siegt die lust’ge Kinderschar.
Tausend Schulden müsstest du erdulden,
wenn du vergisst, wie schmerzlich Kindheit ist!
im Ring 10/98
Einsam stöhnt mein Herz
in kalter Novembernacht.
Mit kühler Arroganz
bist du auf Distanz bedacht.
Die Welt ist kalt und tot,
erzählen meine Sinne.
Wir schmiegen uns ineinander,
halten plötzlich inne.
Wir laufen im Ring,
selbst wenn du schneller bist,
rutsch ich dir an die Fersen!
Alt in Würde sterben,
dies war dein großes Ziel,
der Wunsch nach Würde sei gewährt.
Der schwarze Bote pädophil,
es hatte nicht geschehen sein sollen,
hörst auch du das dumpfe Grollen
des großen Zwerges
in der Hitze des Berges?
Wir laufen im Ring,
selbst wenn du besser bist,
bin ich nah an dir dran.
Selbstvernichtung programmiert,
der Countdown läuft bis hundert.
Dein Kuß brennt tief voll Leidenschaft,
was mich bei dir verwundert.
Schau tief in meine Augen,
erblick Gevatter Tod.
Stundenglas läuft leer.
Laken färbt sich rot.
Wir laufen im Ring,
selbst wenn du schneller bist,
bleib ich der Sieger.
Zukunft 11/98
Das Heute strahlt im morgen
ganz blaß,
wie weggewischt.
Jetzt ist die Zeit zu leben,
das Glück
wird aufgetischt.
Willst du später ernten,
dann säe
heute Freud.
So wirst du noch mal leben
im Glück
der ander’n Leut.
Geborgenheit(11/98)
Der Himmel grau,
der Himmel weint,
gar scheußlich stürmt es draußen.
Wir sitzen drin,
wir sitzen warm,
laß den Sturm ruhig sausen.
Der Himmel grau,
die Luft so kalt.
Wir sitzen in der Stube,
lachen viel
und herzen uns,
spielen in der Grube.
Der Himmel grau,
mich fröstelt schon...,
Mag gar nicht daran denken,
doch wird mir warm,
denk ich an uns
und wie wir uns beschenken.
Schade(11/98)
Seh die Sonne,
seh den Himmel,
schau auf die Stadt,
welch ein Gewimmel
mit Frohsinn, Freude, Heiterkeit.
Endlich sind alle mal gescheit.
Kinder winken lachend,
Frauen küssen mich,
auch du drückst mich so herzlich,
plötzlich wie ein Stich...,
ein Schmerz mich voll durchfährt,
lag leider nur verkehrt
und bin nun aus dem Bett gekracht.
War nur ein Traum! Gute Nacht!
Erlösung(11/98)
Niemand kann beschreiben,
was ich muß erleiden.
Streift mich dein holder Blick,
rast mein Herz vor Glück,
gerate auch in Nöte,
ins Gesicht schießt mir die Röte.
Die Beine werden weich.
Gesicht wird wieder bleich,
doch wahr ist's, was letzte Nacht passiert.
Du hast meinen Vater massakriert!
Wie schon lang kam er in mich,
Mutter ließ mich eh im Stich.
Auf mir lag er immer fetter,
und du warst mein großer Retter.
Doch keiner darf es wissen,
daß auch wir uns heimlich küssen,
herzallerliebster Bruder mein!
Mammon 11/98
So düster
auch die Macht des Mammon
wirkt sie auch
auf das Helle ein,
zieht Fäden
und Intrigen,
und lullt uns sachte ein.
Das traurige Erwachen
erfolgt im Schuldenturm,
denn gegen solche Drachen,
bist du doch nur ein Wurm.
Die Freiheit deiner Zukunft
stiehlt man dir hier im Heute
und sind die Kinder dann versklavt,
jubelt die ganze Meute.
Das Opfer für den Götzen
pünktlich stets erbracht,
läßt viele Menschen leiden,
erhält doch SEINE Macht.
Glaubensfrage(11/98)
Sie klagen und sie beten
für die Erlösung einst
und während and're feten,
planen sie voraus.
Sie schlagen und sie töten
für ihre bess're Welt.
Sie klagen und sie beten
für ihr Seelenheil
und fleißig sie auch kneten
an ihrem Paradies.
Sie schlagen und sie töten
uns're Toleranz.
Sie klagen und sie beten
für ihre Märtyrer,
beschließen in den Räten
und sagen's durch Propheten,
wie böse wir doch sind.
Denn wir sind dran mit töten
den Schuh, der uns getreten
und löschen alle aus.
Jugend(11/98)
Sie ziehen
sich anders an, als wir
und denken nun,
sie sind es.
Sie sprechen
böse über uns
und denken nun,
sie hassen uns.
Sie verstoßen
gegen uns're Gebräuche und Sitten
und denken nun,
sie seien revolutionär.
Sie wissen nicht,
auch wir waren
anders, trotzig, Umstürzler
doch jetzt
hoffentlich tolerant.
Blicke 12/98
Nahm dich schon von Ferne wahr,
ließ meine Freunde steh’n.
Ein Blick ins Feuer deiner Augen
schon war’s um mich gescheh’n.
So hast du mich verzaubert,
verweilten ganz allein.
Stand hier wie angenagelt
mit Blei in meinem Bein.
Noch am nächsten Morgen
die Augen wie verbrannt,
wenn ich dich wiedersehe,
werd ich auch wieder krank.
Vermeiden Sie den ungeschützten Blick
in den Lichtschweißbogen.
Winter(02/99)
Der Winter singt,
mein Kopf zerspringt
voll böser Depressionen.
Der Alltag
grau in grau verschlingt
die glücklichen Visionen.
Die Lebenszeit,
die rasch vergeht,
ist tödlich ohne Ziel,
drum nutze
alle Liebe aus,
davon braucht man sehr viel.
Wo ist die Zeit für meine Kinder?
Wo ist die Zeit für dich und mich?
Sie strömt vorbei
mit Derivaten,
wir merken’s einfach nicht!
Pech gehabt 12/98
Wieder einmal überlebt
den täglich Krieg auf Straße.
Nun hab ich zwar PS zum Protzen,
muß trotzdem über Stärk’re kotzen.
Genötigt, gedrängelt, geschnitten
hab doch sonst nur ich,
muß nun mit dem Rad mich quälen,
mein Baby ließ mich im Stich.
der Mensch ist gut (12/98)
Der Mensch ist gut.
Das vermutlich einzig denkende Wesen im All,
dessen Bestimmung es ist,
seine eigene Art
ohne Notwendigkeit zu quälen und zu töten.
Der Mensch ist gut.
Er erfand Gott,
um Schuld delegieren zu können.
Der Mensch ist gut.
Er schuf die Säge,
um sich selbst die Lebensgrundlage zu entziehen.
Der Mensch ist gut.
Er erkannte die Atomkraft
als wirksames Massenvernichtungsmittel.
Der Mensch ist gut.
Er technisierte die Genetik,
um Krankheiten und Seuchen selbst zu produzieren.
Der Mensch ist gut,
denn er wird die Welt,
die er mißhandelt, quält und tötet,
allein von sich selbst befreien.
Effektive Menschizide machen wir doch selbst.
Der Mensch ist gut!
Weihnacht(12/98)
Es weihnachtet,
oh welch ein Graus,
ich sitze ganz allein zu Haus.
Die Frau lief weg,
nahm Kinder mit,
sehr lustig feiern sie zu dritt.
Ich könnte jammern,
heulen vor Schmerz,
zerbersten wird mir nun das Herz.
Die zweite Flasche
ist schon leer,
jetzt hole ich mein Schießgewehr.
Die Mündung
in den Schlund gedrückt,
hat dieses Fest mich voll entzückt.
auf ein Neues (01/99)
Das neue Jahre frisch eingeläutet,
neue Herzen gleich erbeutet.
Der Optimismus macht sich breit.
Ich liebe dich, du schöne Zeit.
Mit Komplimenten, Artigkeiten
werd ich diesen Weg beschreiten
und in allen Lebensrunden
genießen alle schönen Stunden.
Denn weich ich ab von diesem Pfad,
dann schaufle ich mir selbst das Grab.
Eines darf mir nicht passieren,
meine Familie zu verlieren.
du und ich 02/99
Ich finde dich
beneidenswert,
wenn deine Augen glitzern,
weil du spürst,
ich liebe dich.
Leider ist dies selten.
Ich finde dich
bedauernswert,
wenn deine Tränen laufen,
weil du spürst,
ich lieb dich nicht.
Leider ist dies oft!
brain metamorphose 03/99
Ein Tag wie heute knapp und selten
bringt das Licht nur schwer in mich.
Die Kinder trotzig noch vom Schelten
und du mit Laune fürchterlich.
Schlägt aufs Gemüt mir noch das Wetter,
das kalt und düster ist,
bleibt Alkohol als letzter Retter.
Ich flücht mich in den sel`gen Rausch.
Der nächste Morgen dann mit Sonne
erquickt die Seele voller Wonne,
jetzt steht mir ins Gesicht geschrieben,
ich kann euch alle wieder lieben!
trotzdem 03/99
Verzweifelt und verbittert
höre ich dich klagen,
was für ein schlechter Mensch ich sei.
Was mußtest du ertragen
in all den ganzen Jahren
und durftest nicht verzagen!
Wie hast du’s nur geschafft,
so lange durchzuhalten,
in all dem Streit und Zank
unser Leben zu verwalten.
So scheint es ganz normal,
daß die Gefühle jetzt erkalten.
Trotzdem,
mein lieber Schatz
haben wir uns mal geliebt
und Kinder brauchen Väter.
Gedanken eines Kindes (03/99)
Papa hat mit mir geschimpft.
Gehorsam wurd mir eingeimpft.
Lieg ganz allein in meinem Zimmer,
Gedanken kommen so wie immer,
denn
was werdet Ihr heulen,
was werdet Ihr flennen,
mit Blumen
an mein Grab Ihr rennen.
Was werdet Ihr mich vermissen
und abends schluchzen in die Kissen.
Es war doch so ein liebes Kind
und machte alles so geschwind.
Werdet merken,
wie ich Euch fehle
und nicht nur
die Zeit Euch stehle.
Ich bin dann tot,
tut mir leid....
Schlaf langsam ein
mit Lächeln breit.
Im Gebirge (03/99)
Wandern in den Bergen,
genießen die Natur.
Die Luft ist klar und milde,
erhalten Sonne pur.
Der Blick streift in die Ferne,
der Blick streift auch die Schlucht,
so dunkel haben wir’s gerne
wie in einer Gruft.
Stehen auf der Klippe,
wir beide eng umschlungen,
bewundern diesen Baum,
wie weit er vorgedrungen.
Klammert sich am Felsen fest,
strotzend hier vor Kraft.
Obwohl nur Stein hier existiert,
holt er sich seinen Saft.
An magisch dunkler Schlucht
saugt sich der Blick nun fest,
würde sie jetzt brennen,
es gäbe uns den Rest.
Sie lockt uns nett,
kommt, springt doch bald,
hier könnt ihr ruh’n
in meinem Wald.
Wir wagen diesen Schritt!
Leben(04/99)
Die Nacht
hat uns zum Schrei’n gebracht,
als Witt in Wolfsheim war.
Endlich Gefühle deutlich klar,
die uns
das Leben spüren lassen.
Du kannst mich
lieben oder hassen,
trotzdem
ist es meins!
Ich liebe dich,
du glaubst mir nicht,
nach außen
strahlt nur Herzensgicht,
die Welt verlangt es so.
Das ist der Betrug.
Doch wir
erhalten nie genug,
brauchen uns
zum Leben.
Wir allein?
Die Erde würde beben!
Der dunkle Sound des Untergang’s
durchdringt uns absolut
und würd es jetzt zu Ende sein,
war es doch trotzdem gut.
überall ist Kosovo (05/99)
Geh nur an Euch vorbei,
schmecke deine Faust,
als Rippen in mir bersten,
seh ich das Glitzern der Hakenkreuze
in euren Augen.
Triumpfgefühl,
endlich auch mal Sieger sein
über Schwächere.
Euer Frust
trifft den Falschen,
ihr wisst es.
Blutbesudelt schlage ich aufs Pflaster
und nehme noch
euer serbisches Grinsen wahr.
Ich fühle mich so Kosovo.
All uns're Kinder (05/99)
War stets dabei
als ihr das Licht erblicktet
im Kreislauf dieser Welt.
Die erste halbe Stunde
hat ich euch ganz allein.
Ganz still
hörtet ihr mir zu,
wie auch zuvor im Bauch.
Später
bauten wir Türme,
windelten Puppen,
lernten Laufen, Rad fahren und vieles andere mehr.
Wir versuchten
euch viel Zeit zu geben,
zum Reifen und Gedeihen.
Wir kuschelten und schmusten
und balgten um die Wette.
Eure staunenden Augen
ließen die Welt neu erstehen.
Es ist schön
euch wachsen zu sehen.
Wir sind stolz auf euch,
auf alle uns're Kinder!
Rechfertigung?(06/99)
Mich kann man gar nicht lieben,
füg andern Leid nur zu,
ertönt’s von deinen Lippen
und aus den Augen fließt
die Liebe gleich heraus.
Redeten miteinander
recht oft und ziemlich viel,
verstanden uns nur wenig,
immer vorbei am Ziel.
Gingen miteinander
recht ungeschickt noch um,
vorbeigeredet, angeblafft,
frag mich oft, warum?
Wir zwei sind so verschieden
und ohne Toleranz,
kann’s nicht in Worte fassen,
bald ist vorbei der Tanz.
Hab leider bei den Kindern
allzuviel versäumt,
denn hatten wir Probleme,
hab ich nur geträumt.
Sie werden oftmals fragen:
Wieso? Weshalb? Warum?
Schnell werden sie’s kapieren,
denn Kinder sind nicht dumm.
Träumer(07/99)
Pflückt sie auseinander,
macht sie mir kaputt
meine öden Reime,
alles nur Betrug.
Real ein kleiner Puscher,
im Traum ein großer Held
ist alles Ersatz doch nur,
der meinem Hirn gefällt.
Medien(10/99)
Information macht Meinung
ich gebe sie euch vor
braucht gar nicht mehr zu denken
folgt mir
ich mach es leicht
Krieg tobt in den Köpfen
Krieg tobt im TV
wie sie uns auch schröpfen
wir machen uns selbst zur Sau
So langsam ganz allmählich
beherrsch ich euch total
ihr wisst nur
was ihr wissen dürft
Denken wird zur Qual
Krieg tobt in den Köpfen
Krieg tobt im TV
wie sie uns auch schröpfen
wir machen uns selbst zur Sau
Lenk euch ab mit Glimmer
mach wichtig einen Pfortz
ihr reagiert ganz prächtig
doch ganz nah
wird Auschwitz wieder mächtig!
Yahoo01/00
Ich hab’s geschafft und find es nett.
Ich stehe jetzt im Internet,
doch leider nur am schwarzen Brett,
denn niemand kann mich hier noch leiden,
weil ich tu solch Gedichte schreiben.
Gerechtigkeit 01/00
Die Biokurve wieder sinkt,
weil mir gerad wieder etwas stinkt.
Hab dir gerad eine geknallt,
es war der Urinstinkt Gewalt.
Doch mein Ego sackt um Stufen,
ich brauch mich nur darauf berufen,
denn du rufst nach dem Staatsanwalt
und mir wird der Beutel kalt.
Doch ehe hier
der Richter richtet,
kommt erst der Schlichter mal
und schlichtet.
Oben reiben sich die Asse
die Hände, ob der klingenden Kasse.
Dein Schreien nach Gerechtigkeit
wird nach dem Richterspruch dir leid.
Leere 01/00
Soviele lyrische Gedanken
kommen mir zur schlechten Zeit,
Alltäglichkeiten
fressen sie auf.
Schreiben
geht nur schwer zur Hand
bei Hauskramallerlei.
Irgendwann
explodiert der Kopf
und nichts
ist dann mehr da,
was aufzuschreiben sich noch lohnt.
Doch auch Erinnerung
tut weh!
Frieden01/00
Der Tag tat weh,
in meinen müden Knochen
und auch
in der Seele kochen
Emotionen
kurz vor’m Tod,
Augen
sehen nur noch rot.
Die Wellenlängen
sind verschieden,
du brauchst
einen anderen Frieden.
Lawinen02/00
Wandern im Gebirge,
der Blick ist stumpf und kalt.
Schnee liegt meterhoch,
der Schritt wird langsam alt.
Gleißend helles Licht
dröhnt in das Gemüt,
nimmst es gar nicht wahr,
für Schönheit abgebrüht.
Die Lunge wird erfüllt
von eiskalter Luft
und auch irgendwie
liegt darin der Duft
von der Unendlichkeit des Sein’s.
Schlummerst ein
unter Obhut von Schneemassen.
Dein Herz wird
kalt wie deine Seele.
Retter finden
eine grinsende Leiche.
Zurück ist vorwärts 10/00
Kreise um die Erde, liebe diese Welt,
so blau, so schön, so friedlich
und doch
dem Untergang geweiht,
wenn wir sie weiter killen
der Mutter Gäa Leib!
Ich geh zurück ins Gestern,
wo heute noch die Zukunft ist
und helfe dieser Erde,
damit es heute schöner wird.
Ich helfe im Neandertal
den Menschen dort bei ihrer Qual.
Die schöne Zukunft zu erreichen,
muss erst der Homo Sapiens weichen,
ist aggressiv und dominant,
hat diese Erde bald verbrannt.
Schluss! 10/00
Irgendwann ist Schluss
mit der Bescheidenheit,
nicht nach jedem Kuss
kommt gleich die Glückseligkeit.
Der Chef sagt, koche Kaffee.
Mein Mann sagt, hole Bier.
Ihr habt wohl eine Macke,
bin doch kein Arbeitstier!
Chef bin ich jetzt alleine,
mein Mann liegt nun im Grab
und mit dir beim Kuschelsex
merk` ich,
das ich das Leben wieder mag.
Schwein gehabt 10/00
Du sitzt vor mir und duftest toll,
gekleidet ganz dezent.
Begehrlichkeit
weckt deine Stimme
ganz unten in mir drin.
Ganz gekonnt
dein Augenaufschlag
verfärbt gleich mein Gesicht.
Die Phantasie
geht mit mir durch,
ich sehe uns schon kuscheln.
Da kommt dein Mann;
Entschuldigung, ich muss jetzt gehen,
höre ich mich noch nuscheln.
Mein Land, mein Deutschland (11/00)
Wo bin ich hier, ist kalt,
kein Mitgefühl, nur feuchte Kälte,
Menschen dreh’n sich weg.
Mein Land,
mein Deutschland.
Hier zählt nur Status, zählt nur Geld,
keine Wärme, die dich hält.
Mein Land,
mein Deutschland.
Fremde mögen sie hier nicht,
mögen sich kaum selbst!
Mein Land,
mein Deutschland.
Im Osten geht die Sonne auf,
in Deutschland geht sie unter,
denn hier ist das Abendland.
Mein Land,
mein Deutschland.
bittere Zeiten
Manch Gedanke
in der Nacht
hat mich um den Schlaf gebracht.
Kam er in der Tagessonne
schrieb ich ihn auf
mit voller Wonne.
Dino Durchschnitt
Zirkel schreibender Arschkriecher
Grundlage aller dieser Zeilen ist ein dekadent optimistischer Realpessimismus ohne
Wirklichkeitsbezug.
das Leben 12/00 (Gedanken des Abends)
Es ging schon so seit Jahren,
beichtest du verheult,
ich hielt ihn
für 'nen Freund.
Bildete mir ein, ich kenn dich,
hatte blind Vertrauen,
war leider einfach blind.
Redest gleich von Scheidung,
bist so schuldbewusst.
Mit feuchten Wangen
trennst du dich von uns beiden.
Kann ich dir noch trauen?
Was wird aus uns'ren Kindern?
Was wird aus meinen Kindern?
Ich werde dich dran hindern!
Orgasmen von Adrenalin
durchströmen meinen Leib,
ich muss hier raus.
Hab kaum Freunde mir gemacht
und sitz hier
mit mir selbst,
doch das auch du mich ausgelacht,
zerreißt nicht nur
mein Herz.
Muss mich nun entscheiden,
was will ich?
Irre durch die Stadt,
Anonymität der Masse,
Gedanken zerschießen meinen Kopf.
Rette mich zu Bayreuth zwei,
er schafft es immer wieder.
Flüchte mich
im tiefen Keller,
genieße diesen Schmerz.
Gedanken klaren sich auf,
Körper reagiert.
Die Beine bringen mich
zur Brücke,
Gleise wie ein Fächer
in die weite Welt.
Werfe hier
allen Ballast von mir
und finde
zu dir zurück.
neue Hoffnung 12/00 (GdA)
Niemals werde ich vergessen
das Glück
in deinen feuchten Augen,
als ich mich offenbarte.
Ich liebe dich,
nur das hat dir gefehlt.
Ich weiß,
ich gab sie dir
sehr selten
und du hast 's kaum gespürt.
Verwundet, vernarbt,
wollt ich mich bedecken,
Schutz vor neuen Wunden,
auch du hast sie geschlagen,
denn ich bin doch so hart.
Das ich mich dir öffnete,
wird mein größter Schutz.
Worte 12/00
Vertrauen,
welch großes Wort
für solch kleine Sünde.
Liebe,
welch großes Wort
für ein bisschen Spaß.
Verzeihen,
welch kleines Wort
für ein neues Leben.
Körper 12/00 (GdA)
Worte
gibt es nicht dafür,
nur selbst erleben, fühlen, spüren
wie mein Körper reagiert
auf dich.
Blut pulst schneller durch mein Herz,
Neuronen entfalten ein Mikrovoltgewitter,
Muskeln krampfen meine Glieder fest,
Pupillenerweiterung, du wirst fokussiert,
Lungen saugen Sauerstoff für meine Mitochondrien.
Testosteron und Adrenalin
überfluten meinen Körper,
denn du
bist mein größter Feind.
Ich sehe dich ...
im Spiegel.
Rezept 12/00
Sonnenschmerz fühlt mein Herz.
Schlechte Welt nicht gefällt.
Lieg im Schnee, Kopf tut weh.
Seelenpein,
Witt muss rein
und auch die Lakaien.
Fell versengt, Herz gesprengt,
große Not, Vertrauen tot,
Nur genarrt, Liebe starb.
Ganz allein
Seelenpein,
Witt muss rein
und auch die Lakaien.
Pein 12/00 (GdA)
Kannst dich
nicht mehr retten,
schreist um Hilfe nun,
sollte ich
Erbarmen zeigen?
Bin vor Schmerz ganz stumm.
Hast mich
hintergangen,
ziemlich lange schon.
Hab ich nicht mit dir gefühlt,
war er da,
er tat 's.
Spürtest du nicht meine Liebe,
ging es ihm sehr gut.
Er verlangt jetzt
die Entscheidung,
nicht das erste Mal
und das Finden der Gedanken
bereitet dir nur Qual.
Möchtest weg hier,
gleich von beiden,
welche dich jetzt
lassen leiden.
Was hilft dir schon dein Gejammer,
du kommst mit mir in die Kammer.
Kannst du dich nicht bald entscheiden,
muss dein Körper eben leiden!
Wimmernd fliegst du
durch das Fenster,
dieses Haus
hat nun Gespenster,
und
ich springe hinterher.
verschieden 12/2000 - GdA - etc.
Frag mich selbst,
was du verstehst
von Glück und Harmonie,
stammst du doch
von Scheidungseltern
und die lernen 's nie.
Mein Vorurteil
erhärtet sich,
wenn du schreist wie 'n Vieh.
Später
wandert deine Hand
lieb in meinen Schritt,
Kuscheln
mag ich ja ganz gern,
also mach ich mit.
Und wir schlafen,
ganz verknotet
der nächsten Sonne zu.
Total entspannt
und lieb geweckt,
erwartet uns ein Frühstücksbrett
und mit Harmonie und Liebe
futtern wir
zu fünft im Bett.
Flucht 12/00 - Gedanken des Abends
Sie meint
es schlecht mit dir,
die Welt,
weil keiner
die Versprechen hält
von Mut und Ehre, Tapferkeit
und schieben alles
auf die Zeit.
Da bleibt dir nur die Flucht,
die Flucht in dich,
die Flucht in dich selbst.
Mütter töten
Kindesväter,
selbst der Papst
ist ein Verräter.
Medien
schrei'n nur Sensationen,
wo kann
hier noch was Gutes wohnen.
Da bleibt dir nur die Flucht,
die Flucht in dich,
die Flucht in dich selbst.
Du liebst die Frau
und sie betrügt dich
mit deinem Freund
ganz offensichtlich.
Kollegen neiden
dir den Posten,
vom süßen Leben
darfst du nicht kosten.
Da bleibt dir nur die Flucht,
die Flucht in dich,
die Flucht in dich selbst.
Jeder Traum
ist mal zu Ende
und endlich
reibst du dir die Hände,
dann bleibt ihnen nur
die Flucht,
die Flucht in sich,
die Flucht in sich selbst.
Familienglück? - 12/00 - Gedanken des Abends
Du sitzt nun
ganz allein zu Haus.
Dein Mann ist weg,
er wollte raus.
Die Kinder fragen nach Papa,
warum
ist er g'rad jetzt nicht da.
Du glaubst,
sie werden 's nicht verstehen,
wenn wir jetzt auseinander gehen.
Du wirst
um den Schlaf gebracht,
Kindertränen in der Nacht.
Liegt Papa jetzt auf der Station?
Ist er gar im Himmel schon?
Doch dein Mann,
das fiese Stück,
sucht mit tränenleerem Blick
einfach einen and'ren Fick!
Paradigma - 12/00
Harte Schale aufgeweicht
und den zarten Kern erreicht,
schießt Stacheln, Pfeile nun hinein,
schmerzend tief, einfach zum Schrei’n.
Zuckend, kreischend krümm ich mich
unter jedem neuen Stich.
Aus mir fließen Rotz und Tränen,
du machst weiter ohne Schämen!
Und vor lauter Pein und Not
mache ich mich selber tot,
Herz versteinert, kalt und bös,
macht kein Stachel mehr nervös.
Herr bewaffnet Kommissar,
ich kam mit meiner Frau nicht klar.
Zu Haus liegt sie
in uns’rem Bett
und ist jetzt
für immer nett!
Jahreswechsel - 12/00
Ein Hammerschlag von Schweremut
trifft mich am Jahresende,
jetzt fehlen mir deine Zärtlichkeit
und deine warmen Hände.
Ich schau nach draußen in die graue Welt,
mein Gesicht spricht Bände.
Wofür
hab ich bis jetzt gelebt,
kaum etwas
das sich lohnt.
Auch wenn
ich einmal glücklich war,
bin ich
doch längst entthront.
Orakel und Mysterium
nichts wurde davon wahr.
Das Elend
zieht mich in den Schlund
tiefer Jahr um Jahr.
Habe mich ergeben
der grenzenlosen Pein.
Der Schmerz in mir
bahnt sich hinaus,
doch keiner
hört mein Schrei’n.
Hab Angst,
das es so weiter geht,
hab Angst
vor ander’n Menschen.
Niemand
der mich rettet.
Nichts,
was mich hier hält!
Muss nun endlich handeln
und verlasse diese Welt.
In einer lauen Sommernacht.. (04/01)
In einer lauen Sommernacht
der Mond
in voller Pracht am Himmel stand.
Ich saß hier unten
und weinte bitterlich,
große feuchte Augen,
schluchzend tief betrübt.
In einer lauen Sommernacht
der Mond
in voller Pracht am Himmel stand.
Umarmten sich zwei innig
mit Liebe ohne Ende,
schmeckten sich ganz süß,
kuschelten glücklich.
In einer lauen Sommernacht
der Mond
in voller Pracht am Himmel stand.
Erschlugen zwei den Dritten
mit hartem gelben Neid,
befriedigt schlichen sie davon
mit Beute voller Hass.
In einer lauen Sommernacht
der Mond
in voller Pracht am Himmel stand.
Ich saß hier unten
und weinte bitterlich,
große feuchte Augen,
schluchzend tief betrübt,
weil ich nur sah
den Hass und Neid
und für die Liebe blind.
In einer lauen Sommernacht
der Mond
in voller Pracht am Himmel stand.
Weihnacht II 11/01
Weihnacht steht nun wieder an
mit Werbung und Geschenken.
Ich hasse dieses Konsumfest.
Willst du es mir verdenken?
Was interessiert mich Jesu Christ
und das er nun geboren ist?
Die Schuld der Menschheit auf dem Rücken
konnt ihn der Tod doch nur entzücken.
Weiß ist immer noch der Schnee,
die Welt ist bös´ wie eh und je,
rot das Blut an deiner Hand,
Gewalt gewinnt die Oberhand.
Draußen fern im kalten Raum
ballt sich Armageddon.
Hunderttausend Tonnen Stein
läuten´s Menschenende ein.
Gäa seufzt und die Natur
erholt sich ohne Menschen nur.
Leerer Körper (01/02)
Das Leben einen Fehler dir
ganz selten nur verzeiht.
Es sammeln sich
im Lauf des Lebens
wahnsinnig viele davon an.
Innen völlig leer, nach außen voller Kraft,
die Maske sitzt perfekt.
Hast nichts mehr,
was du geben kannst,
doch funktionierst du noch.
Klammerst dich am Leben fest,
weißt gar mehr,
warum?
Es kommt der Tag,
du wirst gefragt,
wie hast du gelebt?
Erinnerungen steigen auf.
Tage voller Glück,
ein Lächeln froh ziert dein Gesicht.
Jetzt kannst du
in Frieden ziehen.
Kalte Weihnacht (01/02)
Weihnachtszeit, schlimmste Zeit,
zu Hause ganz allein.
Die Frau nahm auch die Gören mit,
für dich war'n sie Ballast
und diesen ganzen Festtagstrubel,
wie hast du ihn gehasst.
Sehnsucht nagt in dir, wieder läuft alles schief.
Du lechzt nach jenem Weihnachtsmief,
musst jetzt hier raus.
Läufst alleine durch die Stadt,
suchst ein wenig Wärme,
siehst helle Fenster, Kinderlachen,
dort wärest du sehr gerne.
Einsam stehst du draußen.
Ein weißer Hauch zog durch die Nacht.
Er hat die Erde kalt gemacht.
Alles wurde hier verdorben
die Liebe in dir ausgestorben.
Aufgegeben (01/02)
Wie kann ein menschlich Herz
das alles nur ertragen
Krisen, Krankheit, Elend, Armut,
es muss doch mal verzagen
Gewalt macht kalt
Neid bringt Streit
Unrecht siegt Glück bekriegt
Konsum macht nicht glücklich
Seh zurück mit trüben Blick
auf die grauen Jahre
Hoch vom Berg winkt ein Zwerg
zieht mich mit hinab
Düst'res Land ausgebrannt
Menschen meiden sich
voller Jauch stöhnt der Bauch
kommt alles wieder hoch
Herzenspein ganz allein kann 's nicht sein
Dieses Spiel ist ohne Ziel,
warum spiel ich 's noch?
Gar kein Fun bringt 's voran
alles öde grau
Drogenscheiß Sex ganz heiß
törnen mich bloß ab
mit vollem Speed zum Suizid
nur das bringt den Kick
Liebe tot Gefühl verroht
zeigt sich diese Welt
keinen Scherz nur Commerz
Mammon hat die Macht
Neandertal war einmal
jetzt ist Pleistozän
Diese Spiel ist ohne Ziel,
warum spiel ich 's noch?
Wiedergeburt (02/02)
Deine Tage hier auf Erden
sollen nun gezählet werden.
Zu sich ruft dich Gott der Herr,
schickt Gevatter Hein.
Die Gebeine bleiben liegen,
musst nun in den Himmel fliegen.
Denkst du an die schlimmen Sachen,
ist dir gar nicht mehr zum Lachen,
dir wird immer bang und bänger
und der Hals wird immer länger.
Deine Taten ohne Wertung
liegen vor IHM wie ein Buch,
doch du weißt, du warst kein Feiner
und so wirst du klein und kleiner.
Und du hörst die Engel raunen,
dann ertönen die Posaunen.
Du warst so ein schlimmer Lümmel,
du darfst niemals in den Himmel,
doch viel zu schade und zu teuer
ist 's auch mit dem Fegefeuer,
spricht zu dir die göttliche Fusion,
alle Erdengötter in Union.
Fragen machen sich nun breit,
wo verbringst du deine Zeit?
Nun die Antwort kommt sofort,
gehst vom Himmel über Bord,
auf die Erde fällst herab
geradewegs ins eig'ne Grab.
Frisst dich selbst, ist nicht zu schade,
bist jetzt eine Fliegenmade.
Albtraum (02/02)
SWAT und Furien jagen dich, Entsetzen, Grausen fürchterlich.
Ein Laserpunkt ziert dein Gesicht, bevor es auseinander bricht.
Über dem Kopf das Flammenschwert dein Leben war bis heut verkehrt.
Liegst auf dem Bock für Peitschenhiebe, in diesem Traum gibt 's keine Liebe.
Albtraum,
so stirbst du jede Nacht,
Albtraum,
wirst ständig umgebracht.
Albtraum!
Der Henker prüft des Seiles Dicke, erbärmlich zuckst du in der Mitte.
Ein Werwolf hat dir seine Klauen mitten durch den Leib gehauen.
Das Würgeeisen nimmt die Luft und deine Energie verpufft.
Am Boden schlägt das Flugzeug nieder, du warst darin, das war 's jetzt wieder.
Albtraum,
so stirbst du jede Nacht,
Albtraum,
wirst ständig umgebracht.
Albtraum!
Neben dir platzt ein Schrapnell, dieser Tod kam wirklich schnell
und mit Klötzen an den Füßen, solltest du die Fische grüßen.
Fest an einen Pfahl gebunden, wirst du mit Skalpell geschunden
und dein Blut, es spritzt sehr weit, denn sie nehmen sich viel Zeit.
Albtraum,
so stirbst du jede Nacht,
Albtraum,
wirst ständig umgebracht.
Albtraum!
Stirbst nun diesmal durch ein Feuer mit den Schmerzen ungeheuer.
Es zerreißt dich wie ein Kissen, wirst im Weltall raus geschmissen.
Holt Schamane sich dein Herz, spürst ihn nicht mehr, diesen Schmerz.
Hat der Tag die Nacht verjagt, erwachst von Ratten abgenagt.
Albtraum,
so stirbst du jede Nacht,
Albtraum,
wirst ständig umgebracht.
Albtraum!
Stillleben 02/02
Der Mondschein schien
am Mittagstisch.
Das Essen
ist nicht mehr so frisch.
Ein Schädel
ruht schon auf dem Boden,
er thronte mal
am Tische droben.
Zerbröselt sind auch
Speis und Teller,
die Zeit vergeht nun
wieder schneller,
weil keiner ist,
der sie noch misst.
Der Mondschein schien
am Mittagstisch.
Verschüttet (02/02)
Draußen schuften die Brigaden,
wir hier drinnen spüren 's nicht,
müssen erst den Berg abtragen,
endlich scheint dann wieder Licht.
Drinnen wird es langsam stickig
und der Sauerstoff wird knapp.
Draußen gibt es ihn sehr üppig,
sickert nicht in unser Grab.
Und sie schuften wie besessen,
sind nur Hektotonnen noch,
doch wir fühlen uns vergessen
hier in diesem düst'ren Loch.
Sind nun endlich durchgebrochen,
Jubel ist gleich riesengroß,
doch kommt keiner angekrochen,
unten liegen Leichen bloß.
helle Zeiten
Grundlage aller dieser Zeilen ist ein dekadent optimistischer Realpessimismus mit traumhaften
Wirklichkeitsverlust.
Warten 03/02
Der Mond, er steht am Himmel Wacht,
die Wölkchen zieh'n vorüber.
Die Sternlein brennen voller Pracht,
sie blinzeln zu mir nieder.
Du bist gerad unterwegs zu mir.
Ich fühl 's mit meinem Herzen.
'ne Wolke schiebt ihn zu, den Mond,
das Dunkel macht mir Schmerzen.
Doch dann kommst du und es wird hell.
Du kriechst zu mir ins Bett.
Der Mond, er steht nun wieder Wacht,
die Sternlein
blinzeln nett.
Ringgefährten 03/02
Elbenkrieger steht auf Wacht,
schützt das Land gen Mitternacht.
Düster, drohend über ihm
schwebt der Fürst der Nazgül hin.
Himmel ist ganz schwarz verhangen,
dieses Buch nimmt dich gefangen.
Bist nicht mehr in dieser Welt,
wirst zu Frodo, bist ein Held,
fühlst du mit ihm alle Schmerzen,
doch mit Hoffnung groß im Herzen.
Schlacht gewonnen, Freudentränen
rinnen abwärts ohne schämen.
Legst du dieses Buch beseit,
macht sich Hoffnung in dir breit,
dass nun auch auf Obererde
Gutes endlich Sieger werde.
schuldig 03/02
Weit der Blick, groß das Meer
aus dem Schweiß der Kindersklaven
tauche ein in dich
dunkles Selbst
schwarze Menschenseele
betritt die Halle, dröhnt dein Ohr
angefüllt mit stummen Schrei'n
billiger Kinderhuren
tauche ein in dich
dunkles Selbst
schwarze Menschenseele
roter Hagel fällt vom Himmel
blutig gefrorene Tränen
eiskalter Kindersoldaten
tauche ein in dich
dunkles Selbst
schwarze Menschenseele
Durch`s Gebein
fährt Kinderpein,
darf nicht sein!
Seufzer 03/02
Mein Sein
allein
im Schleim
bringt den Reim,
doch vor Pein
dich zum Schrei'n.
Der Reim allein
im Schleim
ist nicht mein,
doch sein Sein
voller Pein
ist zum Schrei'n.
Gedankensplitter 04/02
am Abgrund stehen
grausig lockender Ruf
flüssig brodelndes Gestein
das Dunkel wartet
Entscheidung drängt
in mir Widerstreit
gut oder böse
das Dunkel lacht schallend
Freiflug nach unten
flammender Engel
Hitze hüllt mich schützend ein
das Dunkel verschmilzt
über den Wolken
unten nur Chaos
ordne das Ganze
streng rational
bin jetzt ............
ein flammender dunkler Engel
gestürzt 04/02
- für Frau2_sucht -
Liebe war schon lange tot,
glaubte ich ganz fest.
Da kam Gevatter Hein,
nahm dich mit
für immer nun.
Ich war ganz allein.
Spürte,
wie du mir doch fehlst,
es zerriss mein Herz,
versank in mir,
verzehrte mich.
Es geschah im März.
Elendig wimmernd in der Nacht,
doch am Tag auf cool gemacht,
Trost und Mitleid
prallten ab,
stand mit einem Bein
im Grab.
Gevatter Hein schon voller Eile,
als ich schrieb die erste Zeile.
Aus dem Stift
floss immer weiter
dieser depressive Eiter.
Fand das Leben plötzlich toll,
Hein ging mürrisch ohne Groll.
Deinen Tod nicht überwunden,
doch den Frieden
nun gefunden.
Irgendwann,
weiß ich genau,
jemand
in die Augen schau,
um uns tanzen Liebesfeen,
wir auf Anhieb uns versteh'n.
Täglich neu
wir uns begeistern,
fröhlich
unser Leben meistern
und an schönen Jahren reich
zieh`n wir ein ins Totenreich.
Ego2 04/02
Total genial
bin ich manchmal
und auch schön anzusehen.
Nicht,
das ihr denkt,
das ist Natur,
nein,
hab mich selbst beschenkt.
Mit starkem Willen
und viel Kraft
hab ich`s
endlich nun geschafft.
Ich bin nun
schön, schlau, bescheiden
und hab es
selbst heraus gefunden.
Worte 2 04/02
Worte
können schmerzen
Worte
können scherzen
Worte
lassen dich erröten
doch Worte
können töten
mit Worten
machst du Politik
um Worte
geht`s im Krieg
für Worte
gibt`s den Sieg
gebrauch sie mit Bedacht
Worte geben Macht
spricht Väterchen zu seinem Sohn,
ein kaltes Grinsen ist sein Lohn.
Eh Alter, du und deine Psalme
bringen mich langsam auf die Palme.
Ins Ohr die Stöpsel,
so wie immer,
verlässt der Sohn
wortlos das Zimmer
und genießt total beknackt
Worte
in Musik verpackt.
Lenz 04/02 + Rest
Mit voller Wucht
trifft mich dein Kuss,
es ist
totaler Wohlgenuss.
Der Lenz durchdringt
nun alle Hemden
und lässt erzittern
meine Lenden.
Paradigma II (04/02)
Verheult, zerzaust,
kommst du nach Haus,
mit der Fröhlichkeit
ist's aus.
Blut im Schritt, zerfetzter Slip,
nimmst mich
in dein Zimmer mit.
Liebstes meiner Töchterlein,
was wird mit dir geschehen sein?
War stets
der Wächter deiner Tugend
und beschützte
deine Jugend.
Tief im Wald warst du allein,
dort soll es geschehen sein.
Nahm dich dort mit böser Kraft,
verloren nun die Jungfernschaft.
Entsetzt, empört, zog ich los,
dachte nur an Rache bloß.
Schließlich bin ich
ganz benommen
im Wald
am Tatort angekommen.
Hier im dichten Unterholz
nahm er mir den größten Stolz.
Fand dort Spuren, Fasern, Blut
doch damit war es nicht genug,
als ich mal zum Himmel seh,
schwebt dort noch die Liebesfee.
Gab mir im Herzen einen Stich,
plötzlich seh ich dich und mich.
Heimlich liebend tief im Wald,
doch uns war es niemals kalt.
Verzeih mir
holdes Töchterlein,
musst nun
selber Wächter sein.
Machos Untergang (04/02)
Bist die Hellste
dort von allen,
doch du bist mir
nicht verfallen.
Hatte nie Problem mit Frauen
und verlor nun mein Vertrauen.
Als ich dir zu Füßen sank,
war dies auch mein Untergang!
Mein Sex war gut,
ich sah 's euch an,
begeistert
stand ich meinen Mann.
Romantik war noch nie mein Ding
und deshalb manches Mädchen ging.
Als ich dir zu Füßen sank,
war dies auch mein Untergang!
Mit hübschen Frauen
schmückt ich mich,
doch bei dir
kommt 's nicht zum Stich.
Für mich wirst du interessant,
doch deine Abwehr macht mich krank.
Als ich dir zu Füßen sank,
war dies auch mein Untergang!
Dich hat es
total entzückt,
dass mein Trieb
nun unterdrückt.
Du beginnst mit mir zu scherzen,
stilgemäß bei Wein und Kerzen.
Als ich dir zu Füßen sank,
war dies auch mein Untergang!
In deine Augen blick ich
fasziniert,
Mann, was war ich
doch vertiert.
Und ich seh bei dir es auch
Glücksgefühl in Kopf und Bauch.
Als ich dir zu Füßen sank,
war dies Machos Untergang!
Fühlingsmorgen (04/02)
Dichter Nebel,
undurchdringlich,
liegt über dem Land.
Traumwelt,
Elfenschatten, Zwergenkichern,
feuchte Spuren
im Gras.
Märchenhafte Stille
lässt mich mein Alleinsein spüren,
eins mit der Natur.
Über den Wipfeln
ein blutroter Kreis
kämpft langsam sich empor,
den Nebel zu lichten.
Die Traumwelt
kriecht
in sich zurück,
der Alltag bricht an.
Mein Com (04/02)
Sitz dir gegenüber,
strahlst mich an.
Stimmst mich freundlich.
Behutsam
gleiten meine Finger
über deinen Körper.
Ich brauch dich,
du brauchst mich.
Ich geb dir alles,
was du begehrst
und du
erfüllst mir meine Wünsche.
Manchmal
vernachlässige ich dich,
dann
entziehst du dich mir,
so wie jetzt -
blue screen of death!
Wunderschöner Tag?! (04/02)
Es war
ein wunderschöner Tag.
Kein Zoff, kein Streit,
nur Harmonie,
so wie ich es gerne mag.
Selbst die Natur
hat mitgespielt.
Am Abend
kuscheln wir uns eng,
schmusen, knutschen, herzen uns,
doch dann
schalten wir
die Nachrichten ein.
Hilflose Wut, Kummertränen,
die Welt ist schlecht.
Kein Traum ... (05/02)
Sinke nieder
auf mein Kissen,
ach, was werd ich
dich vermissen,
deine Küsse, deine Hände
sind weit weg jetzt in der Fremde.
Schließe langsam meine Lider,
finde mich im Traumland wieder.
Bin allein, ist dunkel, leer,
ist kein schönes Träumen mehr!
Scheint hier keinen Traum zu geben,
der schöner ist als 's wahre Leben.
Traumgespinst (05/02)
Im letzten Traum
nahmen wir uns
ganz lieb, doch stürmisch auch,
liebkosten und vernaschten uns.
Es war
nur ein Beginn,
zwar sind wir
verheiratet,
nur nicht miteinander.
Erwachte allein,
sah dich von fern
und wollt fragen,
war es wahr?
Begegne dir,
grüße freundlich,
mein Herz krampft,
das Gesicht zur Maske,
Versteckspiel.
Möchte dich
in den Arm nehmen,
streicheln, kuscheln, mehr ...
doch
die Moral setzt Grenzen!
Himmel (05/02)
Nehm dich in den Arm,
halt dich fest und warm.
Küsse dich ganz sacht,
dein Mund freundlich lacht.
Finger tasten, Zunge leckt,
wo es uns am Besten schmeckt.
Herzen klopfen mit Gerase,
Körper zucken vor Ekstase,
dringen endlich in uns ein,
das muss der 7te Himmel sein.
Sehnsucht (05/02)
Ich kann
dich nicht sehen,
ich kann
dich nicht hören,
ich weiß genau,
du bist hier.
Ich spüre dich!
Nackenhaare sträuben sich,
im Bauch
ein sonderbares Gefühl von Wärme, Unruhe, Leere, Sehnsucht.
Auf meinem Bauch
ein warmer Hauch
vom letzten Kuss.
Versuche
mich selbst abzulenken,
es wird schlimmer.
Schalt mich ab,
versinke
im traumlosen Nichts.
Fieberstund (05/02)
Umhüllt die Welt, ein Nebel grau,
Unheil ahnend, Magen flau,
eile ich zu sehen,
was hier soll verborgen werden.
Rauchende Trümmer, blut'ge Mieder
schreiend stöhnend fall ich nieder
zwischen die zerfetzten Leiber,
Männer, Kinder und auch Weiber.
Ich bin schuldig,
hatt' widerstanden
und mit wahnsinniger Macht
IHN davor noch ausgelacht.
Nun hat ER sich offenbart,
Liebe, Gnade wurd verscharrt.
Alle Pein
dringt in mich ein.
Lieg nun hier, ein Bündel Dreck,
putz nun endlich auch mich weg!
Hast gesiegt, ich gebe auf,
had're nicht mit Schicksals Lauf.
Hände patschen ins Gesicht
und 'ne Stimme, welche spricht.
Komm Papa, nun krieg dich wieder,
ist vorbei, dein feurig Fieber.
Gewitter (05/02)
Draußen donnert ein Gewitter,
drinnen großes Leibgezitter,
Haare spreizen sich vom Rücken,
deine Hände voll entzücken.
Es tobt der Gewittersturm,
winde mich hier wie ein Wurm.
Kommst über mich, Naturgewalt,
draußen wird's Gewitter alt,
doch hier drinnen brodelt Hitze,
zwischen uns zucken die Blitze.
Stöhnen klingt wie Donnergrollen
unsre Leiber überrollen
Decke, Laken, auch den Boden,
Körper in Ekstase toben.
Wild bewegen sich die Lenden,
müssen dieses Spiel beenden,
wie ein stürmisch Wasserfall
kommt der letzte Donnerhall.
Bettzeug, Laken sind zerrissen,
glücklich fall'n wir in die Kissen.
Hörst uns noch ein wenig tuscheln,
leiser wird es dann zum Nuscheln.
Weckt uns dann die Morgensonne,
kuscheln wir noch voller Wonne.
Tränen im Kopf (05/02)
Weiß nicht, wie ich's sagen soll.
Ist nicht schön zu hören.
Denke schon nichts and'res mehr,
Kopf wird nicht mehr frei.
Keiner merkt mir etwas an,
funktioniere gut.
Apathie kommt immer nur,
wenn ich bin allein.
Werde wieder depressiv,
nur tief in mir drin,
noch Außen noch der Alte bin,
doch es macht mir Angst!
Wie soll ich es dir nur sagen,
kann nicht mehr mit dir,
und wie wirst du es ertragen,
wenn ich mich entscheid?
An Claudia (05/02)
Lese deine Zeilen,
lese dazwischen,
Herz wird gespalten,
muss Augen auswischen.
Schmerz kommt von innen,
fühl mich ausgebrannt
und mit deinen Worten
im Tiefsten verwandt.
Les trotzdem weiter
und schöpf wieder Mut
aus der Kraft deiner Worte,
ich zieh meinen Hut.
Selbstmitleid und tiefe Trauer
sollen sein von kurzer Dauer.
Lebensfreud muss wieder fließen,
dort wo heute Dornen sprießen.
Jetzt nach Dunkelheit und Nebel,
setze ich mein Sonnensegel.
Wo bist du? (05/02)
Kopf im Nacken
schau hinauf,
glitzert, leuchtet, brennt.
Träum mich weg
zu einem Stern,
der uns beide kennt.
Fern
von dieser bösen Erde
verschmelzen uns're Seelen,
Gedanken
nur noch Einer sind,
niemand kann es stehlen.
Geben uns
viel Mut, viel Kraft
für die Zeit auf Erden,
dort
kennen wir uns nicht einmal,
niemals vereint sein werden.
Nur
auf diesem fernen Stern
brauchen wir nicht rufen.
Hier
in dieser Wirklichkeit
wir uns noch immer suchen.
Vollmond (06/02)
In tiefer Nacht der Vollmond schien
und du hast voller Lust geschrien.
Ich trank, ich leckte, schmeckte dich
und deinen süßen Leib,
duftende Haut wie Seide weich,
so lobe ich dich, Weib.
Meine Hände überall
kriegen nie genug,
erquicken dich an allen Stellen
und so geht's dir gut.
Labe mich an deinen Brüsten,
schwellen an wie Meeresküsten.
Saugend gleit ich dir zum Schoß,
du empfängst den Zungenstoß.
Deine Beine, schlanke Säulen
lassen mich voll Ehrfurcht heulen.
Wollust dich erzittern lässt,
auch das Laken ist benässt,
in mir regt sich das Entzücken,
denn du wirfst mich auf den Rücken,
nimmst ein Stückchen von mir auf
und der Ritt nimmt seinen Lauf.
Ich sehe deine Brüste springen,
möchte tiefer noch eindringen,
doch wir sind jetzt beide oben!
Es ist Schluss nun mit dem Toben.
In tiefer Nacht der Vollmond schien,
wir haben voller Lust geschrien.
Der Baum (09/02)
Die Welt
hielt nicht den Atem an
als dieser Baum
verschied.
Er war
der letzte seiner Art.
Er brach zusammen
unbemerkt,
nur das Wehklagen
nistender Vögel und flüchtender Kletterer
begleitete ihn.
Er war
das Herz dieses Waldes,
nun
fehlten seine Lebensströme,
seine Abwehrkräfte.
Der Wald krankte
in Trauer
und verging.
Tunguska (09/02)
Gleißendes Licht
durchschnitt den Wald,
Bäume
knickten reihenweise,
gigatonnen Stein
dringen in den Boden ein,
sekundenschnelle
verzehrende Hitze
verdampft die Tundra,
dunkles Frohlocken
schmerzt Gäa.
Flirtingfon und Chat (11/02)
Sie hatten sich
nie angeschaut
und nie zuvor gesehen,
doch als sie
ihre Stimmen hörten,
war es um sie gescheh'n.
Ein Blitz schlug ein
am lichten Tag,
Herzen lodern hell.
Im Chat
er nett
und sie kokett,
tauschen sie sich aus.
Die Flamme brennt
auch in der Nacht.
Herzen finden sich.
Nun endlich
ist es doch soweit,
sie stehen sich gegenüber.
Er steht hier.
Sie steht dort.
Zwischen ihnen
fällt kein Wort.
Vergessen ist
das Flirtingfon
und auch
der nette Chat.
Sie kennen sich
sehr lange schon,
nur anfangs
war es nett.
Sie schauen ganz erstaunt,
doch es ist wirklich wahr,
vor vielen langen Jahren
standen sie vor'm Altar.
Alpha und Omega (11/02)
Verdrillte Zeit
leeres All
nur zwei Giganten
umkreisen sich
unsichtbar
rasend schnell
in ihnen
die Unendlichkeit
Raumzeit
wirbelt, wabert, schwingt
Vereinigung erfolgt
das Universum
bricht zusammen
schrumpft
auf einen Punkt
und
expandiert
innerhalb
von Millisekunden
Neugeburt
Alpha und Omega
sind eins.
Tiefer Herbst (11/02)
Himmel tot und fahl
bereitet mir nur Qual.
Schlaffe Glieder, matter Geist,
aller Lebensmut vergreist,
kann nicht weinen,
kann nicht schrei'n,
lieg hier einfach rum,
allein!
Visionen (10/03)
Der Himmel hat sich zugezogen
in der Ferne zucken Blitze
was hat mich nur dazu bewogen
in mir brodelt böse Hitze
kann den Himmel nicht erkennen
dunkle Wolken türmen sich
höre garstig grausig Flennen
einsam allein und fürchte mich
Liebe um zu leben
Lebe um zu sterben
das Grauen wird nun über
eitert in der Brust
legt sich zum Sterben nieder
Lebensmutverlust
die kleine Elfe fliegt davon
ins Fäustchen lacht der Gnom
all mein Glück zerronn
steig herab vom Thron
Liebe um zu leben
Lebe um zu sterben
Lebe um zu sterben
es schwingen schon die Glocken
Sterben um zu erben
wollen jetzt zum Hades locken
treibst hinab den schwarzen Strom
zermalmt von Zweifel das Gemüt
dunkles Lachen dir zum Hohn
Gelächter vom geilen Gestüt
Liebe um zu leben
Lebe um zu sterben
Wolken (10/03)
Gebilde aus zarten Dampf
eine Welt für sich
ein Kopf
ein innig verschlungenes Liebespaar
durchdringen sich
zerfetzen, verweben, zerreißen
bilden
den Garten Eden
in der
Fantasie
Illusionen (10/03)
Zeit des Wartens,
Gedanken spielen frei.
Es entstehen
Illusionen,
wunderbare Träume,
Körper pulsen
vor Erwartung.
Zeitpunkt überschritten,
Sorgen bremsen aus
und dann ...
dann ...
wird´s unbeschreiblich,
wunderbar
doch voller Schmerzen,
einzigartiger Augenblick,
dafür
lebe ich!
Herz (11/03)
Ein blutend Herz aus toter Zeit
der Hall nie ganz verklingt
viel erlegt, verwundet, gehetzt
triumphierender Stolz
ist der Trauer nun gewichen.
Ein liebend Herz aus stolzer Zeit
der Hall klingt ewiglich
viel gelitten, geduldet, erwartet
ahnungsvolle Hoffnung
ist der Gewissheit nun gewichen.
Ein schmerzend Herz im Jetzt
der Hall verdrängt die Zeit
schwingt auf und ab
lebt immer dazwischen
statisch nur der Augenblick.
Freiheit (11/03)
endlich frei
Ketten nie gespürt
überprüfe die Weite
suche die Wand im Rücken
von überall
ungefiltert
prasselnde neue Eindrücke
nimm mich, kauf mich, werde glücklich, komm zu mir ...
Verwirrung und Entsetzen
Freiheit kann grausam sein
langsames Erkennen der Hierarchie
finde Gleichgesinnte
decken uns den Rücken
bauen Mauern
engen uns ein
fühlen uns
gefangen viel freier
Perspektive (11/03)
brodelnd Hitze tobt in mir
Kälte mordet meine Haut
Blick ist nicht fixiert
Traum von besserer Zeit
sehe meine Kinder vor mir
zum Abschied
gazettenkurze Auferstehung
„Die Überfüllung des Obdachlosenheimes kostete dem 42jährigen
Alfred das Leben. Die Streichung der Zuschüsse führte zu einer
Verringerung um zehn Schlafplätze.“
Erlöst 05/04
Am Horizont
die rote Sonne sich erhebt,
ihr Licht
erhellt die Welt!
Verbrannt und tot,
geschändet liegt sie offen,
kein Leben mehr,
auch die Söldner
kehren nicht zurück.
Ascheregen rieselt,
bedeckt den Boden grau,
verhungernde Feuerzungen
lechzen nach Futter.
Nichts weiter,
das noch erinnert,
an den Fluch
der vergangenen Jahrhunderte
-
den Menschen!
Abstand 05/04
Windgetöse, Wolkenfetzen
fegen durch die Luft
erkenne die Welt
unter mir
weites grünes Land
korngelbe Felder
schimmernd blaue See'n
nach unten führt der Fall
mit einem Ruck
entfaltet sich die Kappe
gebremstes Gleiten
Zeit zum Träumen
raus aus dieser Welt
ewig glücklich schweben
-
unverletzbar.
Schlächter (06/05)
Bedrohlich steigt er aus den Fluten,
herrlich schaurig anzuseh'n,
in der einen Hand die Ruten,
aus Mörderstahl und dennoch schön.
Edel, wehrhaft und sehr stark
schreitet er hinan.
Wieder wurde es nun Zeit -
Schlächter der Gerechtigkeit!
Böses er hier tilge
vom Angesicht der Welt
und hoffe nicht auf Milde,
das Urteil er selbst fällt.
Geh ein in dich
besinne dich auf böse Taten.
Wieder wurde es nun Zeit -
Schlächter der Gerechtigkeit!
Der Zinker ist auch Neider,
der Denunziant Vertreiber
und mordest du „nur“ Seelen,
und stahlst du auch „nur“ Stolz,
so wird er auch dich quälen
und packt dich ein in Holz.
Wieder wurde es nun Zeit -
Schlächter der Gerechtigkeit!
Rosenstolz und drachentreu
erfüllt er seinen Schwur.
Ideale sind nicht neu,
die Prinzipien nur.
Menschheit tanzt um's gold'ne Kalb,
wird durch Gotteszorn nicht alt.
Wieder wurde es nun Zeit -
Schlächter der Gerechtigkeit!
Introvertiert (07/05)
Wann hast du zuletzt geweint,
wann konntest du dich gehen lassen,
ohne das die ganze Meute
mit Häme dich gleich überfällt?
Schmerzen, Leid und Kummer
stauen sich in dir,
darfst hier nur Stärke zeigen,
immer nur der Sieger sein.
Drachenfeuer 10/05 – 07/13
Stille unnatürlich
zwängt ein meine Seele.
Keine Hilfe
von den Wächtern des Lichts.
Drachentreues Herz
nur für mich noch schlägt.
Regen rinnt den Himmel runter,
löscht das Feuer meines Drachen.
Versuch verzweifelt und erschöpft
es von neuem anzufachen.
Stimmen rufen,
herrlich Klang,
geben Mut und Kraft.
Auch mein Drache
leuchtet wieder,
haben’s bald geschafft.
Regen rinnt den Himmel runter,
löscht das Feuer meines Drachen,
doch mit Hilfe und mit Kraft
ist es wieder anzufachen.
Verzweiflung 10/05
Oh Herr,
was hast du getan
mich hierher zu setzen?
Falscher Ort,
falsche Zeit,
glücklich sein
kann ich hier nicht!
Verloren 12/05
Hab mich verloren
auf der Suche nach Glück
statt Nähe zu finden
ging ich nur zurück
hab verletzt und abgewiesen
um nicht selbst verletzt zu sein
verkroch mich in mir
verschloss mich total
hatte zwar immer wieder mal
auch ein wenig Spaß
doch fehlte meist
der letzte Kick
hab mich verloren
auf der Suche nach Glück
Seufzer 01/06
Ich wollte schreiben,
zog hinaus ans Meer.
Das Meer nahm mir die Worte!
Wasser 01/06
Massiert deinen Rücken – sanft und weich
zerschlägt Schiffe und Häuser – hart und brutal
trägt dich in die Ferne – geduldig und stark
lässt Seelen ergrauen – im ewigen Regen
Träger des Lebens – Ursprung des Seins
? ? ? 01/06
Schau auf die Wellen
Gischt tropft vom Kinn
Erspüre am Meer
des Lebens Sinn
vergessen die Menschen
vergessen die Zeit
in meiner Seele
Unendlichkeit
-
ich bin nichts
Heute 01/06
Wir sahen uns in die Augen,
heute wird es sein,
ohne Worte
wussten wir alles.
Wir taten es
heftig und explosiv.
Wir gingen unsere Wege
mit fadem Beigeschmack.
Häresie 04/06
Mein Blick schweift übers weite Land,
seltsam ruhig liegt es da,
Lichter blinken, Wipfel rauschen.
Kaltes Mondlicht zeichnet Silhouetten,
Häuser, Bäume, Felder und Berge
meiner Allmacht ausgeliefert,
doch ich bescheide mich,
lasse leben,
genieße im Stillen.
Ergötze mich an euren Gebeten
und wundere mich immer noch
über eure Dreistigkeit.