Drachenrose
010954

Steinlicht


Grundlage aller dieser Zeilen ist eine schizoide Anamnese mit leichter Psychopharmakaunterstützung.
Dunkle Hoffnung 06/2013 - Dunkelheit
 

Schwarzes Loch im Kopf gesprengt,
hat mir auch das Herz versengt,
und aus diesem, ganz tief drinnen,
blumig schöne Worte rinnen.
Nur aus der verschmorten Kammer
sabbert dunkles Weltgejammer.

 

 
Ausbruch        06/2013
 

Mir fehlt das Fotoalbum mit dem silbernen Knopf,  
deswegen hab ich keine Bilder im Kopf.,
doch les ich meine eig’nen Zeilen,
muss ich länger meist verweilen.,
denn alte Bilder steigen auf
und das Gefühl nimmt seinen Lauf.

Tränen, Wut erbricht und ins Herz zieht ein die Gicht,
möchte killen, möchte töten
und tu nicht vor Scham erröten.

 

 
Herzmelodie    06/2013
 
Hab mein Herz verloren                    
Hab es nie gesucht
Hab den Inhalt nie vermisst

Hatte die Melodie verloren
Die es mit Liebe füllt
Tumb lief mein Leben wieder

Mein Drache fand mich wieder
Er trug die Melodie
Die mich durchdrang

Die Melodie, sie spielte mich
Und trug die Sehnsucht hoch
Das leere Loch fing an zu schmerzen

Ich spielte selbst die Melodie
Bis es mir tief die Brust zerriss
Eine Amsel flog heraus

Hab mein Herz gesehen
Es lag allein im Wald
Unter einem Amselnest

Hab mein Herz gefunden
Es lag auf meiner Fensterbank
Die Amsel saß daneben
Und ich spiel die Melodie.

 

 

 
Tumb   06/2013
 
Dein Haar                              
Es weht so leicht im Wind
Ich steh hier wie ein Klotz.

Dein Zwinkern
Zeigt mir Freundlichkeit
Beweg mich keinen Schritt

Dein Lächeln
Steht voll Liebe da
In mir taut kein Eis

Die Worte
Die Du schmeichelnd rufst
Prallen an mir ab

Dein Gehen
Als Selbstschutz von mir weg
Bemerkte ich zu spät

 

 
Veränderung   06/13
 
Hätt nicht gedacht
Das dies noch geht,
doch fühl ich wieder Schmerz,
denn schließlich
bin ich cool und hart,
aus Stein ist doch mein Herz.

Doch ist es jetzt
Der Bauch der spricht
„du bist wieder allein!“
Es war so schön
Geliebt zu werden,
so sollt es immer sein.

 

 
Harphilfe         (06/13)
 
Tränen laufen ungezwungen
mein Herz geöffnet weit
die Harp gepresst
an meine Lippen
gibt mir dann den Rest

die Töne öffnen
weit die Pforten
das Elend kommt heraus
und ist der letzte Ton entschwebt
mir es auch wieder besser geht.

 

 

 
Mein Schatz   (06/13)
 
Es läuft,
es fließt,
die Feder kratzt
auf schmutzigem Papier.
Der Kopf,
es schüttelt Silben raus,
ein schlimmes Wortgetier.

Die Hand agiert,
der Finger schreibt,
es fügt sich
Satz für Satz.
Zum Schluss
steht dort ein Ungetüm,
trotzdem
mein größter Schatz.

 

 
Genuss            (06/13)

Der Harp entfleucht
Ein jammervoller Ton,
dann kommt der Takt,
und Ton und Takt
verwirbeln sich,
entstehen neu und fließen
und meine Seele
schlüpft hinaus
und setzt sich drauf.
Ich kann es nur genießen!

 

 
Zuflucht          (06/13)
 
Ich will
das Elend nicht mehr spüren,
sonst bringt es mich noch um.
Hier drinnen
ist’s so kalt,
wir rennen heulend in den Wald.

Das Bächlein murmelt leise,
die Bäume raunen weise.
Die Vögel zwitschern ihr Revier,
die Blätter streichelt sanft der Wind.
Der Farn neigt sich zur Seite
und führt uns
zu dem sanftem Moos
verschwunden
sind gleich Hemd und Hos.

Dein Schweigen ist belebend.
Mein Atem verläuft bebend.

Die Zuflucht
hier  …in uns … im Wald
tankt in uns die Kraft

Da draußen zu besteh’n.

 

 
Gedanken einer bösen Zeit 2  (07/13) - Dunkelheit
 
Durch die Zeit treibt mich der Fluch
Eigentlich hab ich genug.
Syrien ist dran bluten,
Menschen sind Euch scheißegal.

Mali stinkt vor Wahnsinnseiter,
doch Ihr tötet einfach weiter.
In Libyen Gadafis Erben
Streiten um ein Haufen Scherben,

schau ich nach Afghanistan,
tun mir leid die Taliban.
Es geht um „Demokratieexport“,
niemand glaubt Euch dieses Wort.

Sudan, Iran, Kuba und Jemen
Wollt ich nur nebenbei erwähnen.
Cobalt, Steine, Öl und Gold,
das ist alles, was Ihr wollt.

Snowden, Manning wollt vernichten,
weil sie über Euch berichten.
Gibt nur eine Frage, die sich stellt,

seid Menschen Ihr
… von dieser Welt?


 
perfekt (07/13) - Dunkelheit

Die Nacht
liegt nackt und bloß vor mir,
ganz leise rauschen Wälder.

Die Wolken
träge, schwer, verharren auf dem Fleck.
Im Dunkel liegen Felder.

Die Eule
schwebt samtweich dahin,
schlägt lautlos ihre Beute.

Die Welt
erscheint mir gerad perfekt
ohne die Menschenmeute.

 

 
kaputt (07/13) - Gefühle

Zerstört am Boden
Mauer kaputt
Herz aufgerissen
heraus rinnt der Schutt
heraus rinnt auch Freud
hatte sie nie vermisst
stupid funktioniert
wie das Leben so ist

 

 
Problem (07/13) - Exoten

So gern
würd ich
mich in Dir versenken
doch gibt’s da ein Problem
und das ist
mein Kopf

auch du
würdest gern mir
die Freude jetzt schenken
doch gibt’s da ein Problem
denn du
hängst am Tropf

 
für immer (07/13) - Gefühle

presse mich an dich
ohne zu fordern
für immer
für ewig
genieß deinen Leib

du atmest tief durch
und kannst nur erschauern
für immer
für ewig
erlebe es Weib

im Kopf
überschlagen sich die Gedanken
für immer
für ewig
so kann es nicht sein

nimm mit den Genuss
die Gefühle Gedanken
für immer
für ewig
geschrieben in Stein

 

 
Vereinigung (07/13) - Weltverbesserer

Sitz am Wasser stundenlang,
das gibt mir jetzt die Ruhe.
Die Melodie verklingt ganz einsam,
doch niemand hört hier zu.
'ne Trommel gibt den Takt zu,
ein Chor noch den Gesang
und eh der Bach zum Flusse wird,
vereinigt sich der Klang.
Der Bach nimmt alles gerne auf
und trägt es in die Welt.
Im großen weiten Meere dann
den Fischen dies gefällt.

 

 
Stolz (07/13) - Weltverbesserer

Das Bächlein murmelt leise,
die Bäume raunen weise.
Die Vögel zwitschern ihr Revier,
die Blätter streichelt sanft der Wind.
Im Wald
ist es so schön,
erzählt dir jeder Mensch.

Dein Magen krampft
schon wenn du daran denkst
und doch
stehst du jetzt hier
im Wald.

Dunkle Nacht,
die Vögel schlafen,
nur du
und der dunkle Wald.
Du willst schreien,
du kannst nicht.
Du willst weg laufen,
du kannst nicht.
Dein Atem flach,
dein Puls geht hoch und runter.

Meine Hand ohne Stimme
gibt dir
die Kraft
weiter zu gehen.
Dein erster Schritt
macht dir Mut
und mich
stolz.

 

 
Unglaube (07/13) – Dunkelheit
 
Ich schau
in deine Augen
und ich kann
es nicht glauben.
Diese strahlen
vor Liebe.
Ich verteile gleich
Hiebe,
so etwas kann's
doch nicht geben
in meinem
Scheißleben.
Alle wollen mich besiegen,
wie kannst du mich dann lieben?


(geschrieben zur Refrainmelodie Max Herre - Wolke 7)

  
 

 
Widerspruch (07/13) – Dunkelheit
 
Superhimmel, Sonne lacht,
der Tag erstrahlt im Licht,
Menschenmassen gut gelaunt
bevölkern diese Stadt.
Ich hänge mittendrin.
Lächelfratze im Gesicht
und könnt mich übergeben.

Die Menge tobt,
die Menge lacht,
ein Wetter,
wie sie’s mögen
und ich weiß nicht,
was ich hier mach,
bin stets am überlegen.

Den Massen
geht es richtig gut.
‚ne Stimmung
zum genießen
und ich steh hier
im Freundeskreis
und fühle mich allein.

 

 
Musik (07/2013) – Weltverbesserer

Die Technik,
die ich gut beherrsch,
Gefühle nicht zu zeigen.
Das Schlimme ist,
die Technik herrscht,
ich kann’s gar nicht vermeiden.

Das einz’ge Loch,
das ich gefunden,
erspart mir jeden Krieg.
Der Kopf wird frei,
mein Herz, es lacht
zum Klange der Musik.

 

 
Sand (07/13) – Weltverbesserer

Ein Klotz aus Stein
geht seinen Weg
und walzt hier alles platt.

Ganz sanft
hast du sein Herz berührt.
Er hat es nicht gespürt.

Der Klotz aus Stein
schön weiter geht,
die Kanten werden rund.

Ganz sanft
hast du sein Herz berührt.
Er hat es nicht gespürt.

Der Klotz aus Stein
nun plötzlich steht
und Risse zeigen sich.

Ganz sanft
hast du sein Herz berührt.
Er hat es nicht gespürt.

Der Klotz aus Stein
ganz leis erbebt,
verrieselt sich als Sand.

Ganz sanft
hast du sein Herz berührt.
So hast du ihn verführt.


 

 
Mein Drache (07/13) – Gefühle

Mein Drache schläft fest,
hab ihn sehr erschöpft
mit meinem durchgeknallten Leben.

Mein Drache hat alles gegeben,
um mich zu retten,
fast war es jetzt zu spät.

Hab endlich erkannt,
was ich ihm verdanke,
dem lieben drachentreuen Herz.

Jetzt wird ich ihn pflegen,
genießen die Stunden,
zu zweit in allen Lebensrunden.

 

 
Angst (07/13) - Weltverbesserer
 
Jetzt habt ihr mich umzingelt,
geh weinend in die Knie,
bedecke meine Augen,
schreie wie ein Vieh.

Den Nacken tief gebeugt,
erwarte ich eure Prügel,
passieren tut noch nichts.
Mir wird trotzdem übel.

Blinzle durch die Hände,
Stiefel stehen dort,
bereit mich zu zertreten.
Ich will hier nur fort.

Die Stille macht mir Angst.
Ich will hier nur weg.
Die Stiefel bleiben stehen,
rühr’n sich nicht vom Fleck.

Hab jetzt aufgegeben,
schau euch ins Gesicht
und seh das erste Mal
in euren Augen Licht.

Das mich wärmt und hält,
das mich liebt und schützt
und frage mich allmählich,
wem meine Blindheit nützt.


 
Spiegel (07/13) - Weltverbesserer

Schau in eure Augen
und hab mich selbst erkannt.
Wie blind bin ich bisher
Im Leben rum gerannt.

Was hat mich so geblendet?
Was stumpfte mich so ab?
Wie konnte ich so fallen,
mich fühlen wie im Grab?

Eure Augenspiegel
mit Feuer und mit Glanz
zeigen einen Engel
im lust’gen Lebenstanz.

 

 
Urteil (07/13) - Gefühle

Ich bin auf meiner Wiese.
Ich lieg auf meiner Bank.
Mein Blick kann frei hier schweifen.
Im Kopf bin ich noch krank.

Erinnere mich an Zeiten,
die’s lange vor mir gab.
Ich kann’s zwar nicht begreifen,
doch vor mir liegt ein Grab.

Darin hatt ich verscharrt
den ganzen Hass, den bösen.
Ich hoffte mal ganz stark,
das könnte mich erlösen.

Ich hab gesammelt Liebe pur
in all den ganzen Jahren,
doch davon gibt es nicht genug,
so musste ich erfahren.

Ich hatt gehofft im Lauf der Zeit
den Hass mit Liebe aufzuwiegen,
doch war es ziemlich aussichtslos,
Liebe war kaum zu kriegen.

Die Zeit ist um, der Richter kommt
und packt aus seine Waage.
Voll Demut und voll Traurigkeit
Sein Urteil ich erfrage.

Er nimmt die Liebe und den Hass,
die Waage steht bereit.
Ich schließ die Augen, neig das Haupt,
der Richter lässt sich Zeit.

Der Hass wird ausgewogen,
die Liebe nebendrauf.
Der Hass, er steigt nach oben,
die Augen werden groß.

Der Hass war aussichtslos und leer,
die Liebe voll … und schwer.

 
 
Sommernacht (07/13) - Dunkelheit
 
Ich lieg im Bett
Ich hör dich kommen
Nackenhaare sträuben sich

Berührst meine Schulter
Gehst an mein Ohr
Mein Körper ganz verkrampft

Kann dich nur spüren
Ich seh dich nicht
Wie soll das weiter geh’n

Den Hals hast du dir ausgesucht
Ich spür dein Saugen kaum
Doch es erregt mich sehr
 
Ich mach dich kalt
Ich mach dich platt
Du blutsaugendes Mückenpack
 

 
Erkenntnis (12/13) – Dunkelheit
 
Weheklang und lautes Schreien
kommt aus meinen Ländereien,
passiert sind dort gar böse Sachen,
angerichtet von dem grauen Drachen!

Aus den Bergen kam er her,
wo der Himmel dunkel schwer.
Um mein Land nun zu befrieden,
muss ich dieses Tier besiegen.

Ich legte an Helm, Panzer, Schwert
und stieg auf mein weißes Pferd.
Durch mein jetzt karges kaltes Land,
verödet, verdorrt, verbrannt,
ziehe ich auf öden Wegen
diesem bösen Tier entgegen.

Dreckig Wasser, trocken Brot
bewahrt Ross und Reiter vor dem Tod.
Morpheus flieht mich in der Nacht,
das Leid hätt’ mich fast umgebracht.
Fange an, zu fantasieren,
von gar vielen grauen Tieren

und sie fangen an zu sprechen:
„Nein, wir wollen uns nicht rächen!
Doch du kannst uns nicht besiegen,
musst dich erst mal selbst befrieden!
Wird nur eines durch dich sterben,
wirst du seine Qualen erben!

Solltest du uns alle töten,
geht dein Leben auch gleich flöten!
Wir sind du und du bist wir,
nicht nur irgendein Getier,

bist du nicht im Gleichgewicht,
gönnen wir dir Ruhe nicht!
Hast du es endlich doch gefunden,
beenden wir die bösen Runden.“

Wachte auf und kniete nieder,
Demut fuhr mir in die Glieder.
Wachsam, achtsam – Körper, Seele,
auf das mich nun nichts mehr quäle,
sollte doch mein Leben laufen.

Weiß nur immer noch nicht, wie?