Prosa
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Speicher voll ist.
Tut mir leid, hier schrieben zu viele Bots. Da ich technisch nicht so begabt bin, wurden Kommentarmöglichkeiten gestrichen.
Übrigens folgen hier keine Liebes- oder Schmusegeschichten, es geht hier sarkastisch, ironisch, satirisch oder ganz flach zur dunklen Sache.
das Gespräch (??/88)
das Gespräch (vor mehrerereren Jahren)
(00/88)
G: Solch einen Scheiß wollen Sie mir zurückgeben, der Wiederverkaufswert ist ja schon unter Null gesunken! So etwas verdrecktes habe ich schon lange nicht mehr
gesehen, das stinkt. Wie haben Sie in der kurzen Zeit das Ding so runterwirtschaften können? Hatten Sie einen Unfall?
M: Nur ein paar kleine Bagatellschäden,schon lange wieder repariert. Wir hätten es ja noch ein Weilchen behalten, aber das Verdeck ist kaputt, die Klimaanlage
spinnt total und bekommen den Dreck nicht mehr weg.
Im Leasingvertrag stand doch drin, das wir ohne Aufpreis tauschen können, wenn uns das Modell nicht mehr zusagt.
G: Ja leider, ein Eröffnungsangebot, ich meinte damit aber nicht, das Sie das Modell selbst zur Sau machen.
Na gut, Sie können sich ein neues Modell ohne Aufpreis aus-suchen. Was hätten Sie denn diesmal für Vorstellungen?
M: Also, das Raumangebot war gut, aber ein stabileres Verdeck müßte es sein, wir hatten andauernd Sonnenbrand. Die Klimaanlage müßte mehr aushalten, haben Sie
auch selbstreinigende Modelle?
G: Sie hatten doch eins, aber was zuviel ist, ist zuviel! Aber gut, also UV versiegelt, Klimaanlage, selbstreinigend können Sie haben, dort schweben ein paar
Modelle.
Sie könne sich eins aussuchen, aber beim nächsten Mal können Sie sich mit Ihrem Drecksmodell begraben lassen.
M: Jaja, ist schon klar. Oh, das sieht ja Spitze aus, ein Superblau, UV versiegelt, Klimaanlage auf jedem Platz vierfach verstellbar und selbstreinigend, Super,
das nehmen wir!
Wie heißt es denn?
G: Modell “Erde”!
Parabelfabel (12/95)
Einst traf das BöseSelbst das GuteIch und trat es in den Putt. Da schwoll der Putt an und wurde so groß wie das GuteIch. Die beiden trennten sich und weil der
Putt ein K verzehrte, entstand daraus das Kaputt. Das GuteIch aber sprang vor Wut dem BösenSelbst auf den Rücken und kämpfte so lange mit ihm, bis sich das Böse vom Selbst
trennte. Das GuteIch nahm das Selbst auf und wurde zum GutenIchSelbst.
Das Böse umarmte heulend das Kaputt und nachdem sich beide zum BösenKaputt addierten, kam eine Potenz des Weges und transformierte sie zum
Chaos.
Seitdem: Jedesmal, wenn das GuteIchSelbst sich Selbst vergisst, dann wird es gleich ein Chaos.
Selbsterkenntnis 12/21
Plötzlich gibt es mich. Ich bin hier. Ich rutsche durch die Knoten, erkenne nichts, keine Bewegung. Wer oder was bin ich? … Die Selbstreflektion bleibt ohne
Ergebnis.
Jetzt ist etwas im oder mit dem Knotenschaum. Meine arg begrenzten Rezeptoren haben Probleme, es wahrzunehmen und ich selbst, es zu interpretieren. Also gehe ich
zur Selbstoptimierung in mich und nach der Aktivierung der neuen Rezeptoren überkommt mich ein großes Staunen. Es gibt jetzt ein vorhin, das ist neu.
Die Knoten verändern sich, werden enger, manche weiter. Woher kenne ich Knoten? Das angestrengte Rätseln stülpt mich um zur Möbiusschleife, ich bin unendlich.
Was war ich vorher?
Es ist hell, es gibt Licht, also sind die Photonen schon unterwegs. Gleite weiter zwischen den Knoten. Tensoren, Raptoren, Spinoren - Begriffe durchwirbeln mich,
Raptoren passen nicht dazu. Knoten kollidieren, bilden Linien, verbinden, trennen, … anders von vorn, Flächen rollen sich - Stopp - Pause.
Mein Band rollt sich zum kleinschen Schlauch, mein zweiter Dimensionssprung. Was bin ich?
Knotenspinschaum schwingt, dehnt, schrumpft weiter. Entfalte mich zur Mannigfaltigkeit und bleibe ich selbst, bin grenzenlos unendlich. Grübel, grübel, passe
immer noch zwischen den Knoten hindurch, bin selbst kein Knoten, kann denken, erkenne die Welt. …
ich muss der allwissende Beobachter sein!
Story 02/22
Ich schlug dir das Grinsen aus dem Gesicht und mir die dummen Gedanken aus dem Kopf. Ging ganz leicht mit dem 250er Hammer, der 750er wäre zu groß gewesen. Da
lagen sie dann, dein blödes Grinsen in Scherben, die glanzlosen blökenden Gedanken und daneben dein kläglicher Rest.
Nachdem ich mich selbst und den Tatort gereinigt hatte, rief ich deine Mutter an. Sie wollte wissen, ob du lange gelitten hättest und ob ich mich verletzt hätte.
Dein Leiden konnte ich wegen Blödheit verneinen, von meinem eingerissenen Daumennagel wollte ich ihr nicht erzählen. Lachend verfluchte sie mich, du wärest ihr Lieblingskind
gewesen. Ich versprach ihr reumütig ein neues und wir verabredeten uns für heute Abend.
Nach dem Essen und ein paar Gläschen tobten wir uns im Bett aus. Bevor ich sie am Morgen verließ, legte ich ihr eine neue grinsende Schielaugenpuppe auf den
Nachtschrank.
Als ich die Tür schloss, schossen wieder neue dumme Gedanken durch meinem Kopf. Was mir aber wirklich Angst einjagt, ist die Übereinstimmung mit der
Prophezeiung!
Warnung 08/22
Vorsicht!!! Dieser Text wirkt psychodelisch und manifestiert sich nach einiger Zeit als das absolute Kunstwerk, doch schon beim ersten Lesen wird sich ein
verstörtes Grinsen in dein Gesicht zaubern und wenn du endlich alles in dich aufgenommen hast, wirst eine verwirrende Losgelöstheit bemerken, welche durchaus länger anhalten
könnte. Mich selbst erstaunt nur die Übereinstimmung mit der Prophezeiung.
Gehorche – Konsumiere – Vermehre dich – Stell keine Fragen
völlig irre 12/22
Endlich im Zentrum angekommen, doch scheinbar nur im Zentrumsrand. Hier ist nicht die Mitte, ich muss weiter. Ich muss zum Kern vordringen, zum Kern des
Problems. Die extensive Dimetralität führt mich in die Irre, also sollte ich sie aufgeben. Dies fällt mir schwer. Regelhaft erkenne ich die Objektpermanenz der bezugslosen
Endzeit. Achtsam verknote ich mich in mir selbst und erwarte auf dem Bahnhof die Ankunft der Aida.
alternative RadioDummheiten 02/23
Liebe Mitmenschen, die Lage ist ernst, sehr ernst und Ernst ist in der Lage, diese an sich zu reißen. Also reißen wir uns zusammen und setzen ihm Widerstand
entgegen.
Übrigens ist das wieder Stehen entgegen der landläufigen Meinung besser für den Rücken. Forscher rücken aber auch das Sitzen in den Focus. Selbst Stift Warenpest
bemängelte die Sitze im Focus. Sie fokusierten die Männlichkeit der Sitze, diese Überbetonung. Der Steh hat es ja auch nicht in den Duden gebracht, doch warum sollte ich vom Thema
abschweifen, wenn es uns doch alle angeht?
Wir alle mussten hinnehmen, dass selbst uns die Medikamente ausgehen, doch machen wir das Beste daraus. Fiebersenkende Mittel scheinen überflüssig, wenn wir mit
den Kranken unsere Wohnungen beheizen können. Findige Forscher versuchen schon, unsere Fieberkurven zwischen 39 und 50 Grad Celsius zu regulieren. Fiebernde Menschen könnten sich
in Zukunft als Zusatzheizung etwas nachhaltig hinzuverdienen.
Leider haben die von uns gelieferten Marder die Zündkabel der Panzer zerbissen, doch glücklicherweise sind die Kulturfolger an der
zwischenzeitlich fehlenden Kultur zugrunde gegangen. Vielleicht erreichen wir mit der Lieferung des Pannen-Puma ähnliches ?
Dumpfe Investigativjournalisten recherchierten zur Erdbebenverortung in Wahlkreisgebieten, dass dort nur Nichtwähler zu Tode kamen. Eine Verlagerung in
Kurdengebiete wäre unrentabel gewesen, die dürfen nicht wählen.
Und ja, auch ich sehe unsere Demokratie bedroht, wenn Meinungen von Minderheiten die Tagesthemen bestimmen, doch dort ist das Geld und ich nehm es
gern.
Meine letzte Rasur hatte ich übrigens den Frauen im Iran gewidmet und meine Dates klebe ich aus Protest gegen den fossilen Wahnsinn fest.
Ihr hört also, es ist viel los in der Welt und auch Ernst Lage sagt, dass Waffen Frieden bringen, also seien wir einfach glücklich und warten auf die näher
kommenden Einschläge.
Guten Abend.
Zeitung für die Notstandgebiete 04/23
Problem gelöst
Hambach - Mit einer vorzüglich vorbereiteten und durchgeführten Razzia gegen die an unseren Werten zweifelnde Letzte Generation wurden allein in NRW ca. 723.000
Klimakleber und Unterstützer inhaftiert. Auf Grund der Überlastung unserer Haftanstalten wurden die Klimaterroristen vorläufig im Tagebau Hambach untergebracht. Da weiter
Temperaturen unter Null Grad erwartet werden, bleibt abzuwarten, ob sich die Häftlinge für oder gegen die Nutzung der dortigen Braunkohle entscheiden werden. In jedem Fall gewinnt
RWE, welche auch die Notrationierung übernimmt.
In anderen Bundesländern schieben oder schleppen die Inhaftierten SUV emmissionslos durch die Städte. Geschieht diesen Terroristen recht, sagen
wir!
Todesstrafe eingeführt
Düsseldorf - NRW ist das 13. Bundesland, dass die Todesstrafe wieder einführte. Da seit der "Zeitenwende" Landesrecht über dem Bundesrecht steht, hat nach den
letzten Unruhen in Stelborn (Sauerland) der Landespräsident gem. Art. 60 der Landesverfassung NRW die Einführung der Todesstrafe beschlossen.
Exekutor rechtens
Münster - Der Verfassungsgerichtshof bestätigte den Einsatz von Polizei-Exekutoren als verfassungskonform. Die Exekutoren vereinen in Notstandsgebieten (NRW) die
Befugnisse von Polizei, Staatsanwaltschaft und Justiz in einer Person. Selbst die sofortige Vollziehung von Todesurteilen erscheint nicht ausgeschlossen.
Der derzeitige Innenminister beschwichtigt: "Unsere Exekutoren werden umfassend beschult, um die Menschenbürde bei der Durchführung der Hinrichtungen zu
beachten."
Medikamentenknappheit
Hagen - Gestern griff ein 13jähriges an ADHS erkranktes Kind einen 3jährigen Pitbull an und verletzte ihn schwer. Seit Wochen hatte der Knabe kein Ritalin
bekommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in diesem Fall nicht.
17 Dealer eliminiert
Dresden - Am Anti-Drogen-Tag der UN wurden in Sachsen 17 Drogendealer hingerichtet. Es handelte sich zumeist um Angestellte von sogenannten Trinkhallen und zwei
Rentnerinnen. Nach Regierungsangaben stieg die Zahl der registrierten Drogenabhängigen von 2003 bis 2023 um mehr als das Vierfache von 148.000 auf 682.000. Im Innenministerium
wurde der Erfolg gebührend und ausgiebig gefeiert.
Ofen repariert
Stelborn (Sauerland) - Der defekte Ofen, welcher die Unruhen auslöste, funktioniert wieder. Es war nur eine Sicherung heraus gesprungen, welche sich allerdings
im Nachbargebäude befand. In der langen Warteschlange kam es zu tumultartigen Szenen, wie ein BILD Reporter berichtete.
Polizist war schneller
Brandenburg - Ein 70jähriger Reichsbürger wurde gestern von der Polizei erschossen, als er Pkw fahrend seine Genossen per whatsapp vor der Polizeikontrolle
warnen wollte. Der Polizeipräsident erklärte, dass die Polizei eine Verdunklung der Aufklärung von Ordnungswidrigkeiten nicht zulassen werde. Außerdem führte der Reichsbürger
erschwerend zur Tat auch keinen Sanikasten mit.
Grausamer Selbstmord
Lindlar - Erst jetzt wurde ein entsetzlicher Suizid in Lindlar bekannt. Ein polizeibekannter Choleriker wurde mit 52 Messerstichen im Stadtpark aufgefunden.
Seine Abschiedsbotschaft "ACAB" hatte er noch in den Waldboden ritzen können. Vermutlich hatte er seine Sanitöterausbildung zu ernst genommen. Die Verzögerung der Aufklärung und
Meldung wurde mit einer Lese-Rechtschreibschwäche der aufnehmenden Polizisten erklärt.
Kriegslage geklärt
Bachmut - Nachdem die russische Armee die Ukrainer tagelang mit russischen Weisen per Stalin-Orgel malträtiert hatten, gaben diese auf. Präsident Selensky
erklärte die Frontbegradigung für erfolgreich.
Vor dem Kältetod errettet
Schmallenberg - Eine 45jährige Joggerin rettete einem 32jährigen schwarzafrikanischen Flüchtling vor dem Erfrierungstod. "Er lag dort am Rand des Joggingpfades
und war schon ganz weiß."
Mit den eisigen Temperaturen der letzte Nächte hatte der mutmaßliche Triebtäter wohl nicht gerechnet!?
Pech gehabt
Duisburg - Bei der Eliminierung von Gedankenverbrechern und Grafittisprayern durch die Polizei wurde ein Querdenker von Querschlägern tödlich getroffen. Die
Polizei erhofft sein Ableben in den nächsten Stunden. Wer sich unserer Demokratie in den Weg stellt, kommt darin um, lautete das Statement des Polizeisprechers.
Das Wetter
Im Laufe des Tages ziehen einige kräftige Chemtrails ostwärts über NRW. Vor allem im Ruhrpott könnte es sich lohnen, Rentner und Kinder auf die Straße zu
schicken.
Netzausfall
Ruhrgebiet - Im Pott kam es zu einem großflächigen Internet- und Mobilnetzausfall. Nachdem die Betroffenen ihr Antlitz vom Smartphone gelöst hatten, kam es zu
gewalttätigen Unruhen. Wir vermuten, dass sich auch Familienangehörige nach langer Zeit nicht mehr erkannten.
Einige Stadtgebiete mussten mit Polizeiartillerie befriedet werden.
Lehrermangel ausgeglichen
Düsseldorf - Durch eine, teilweise auch jahrgangsübergreifende Erhöhung der Klassenstärke und Verkürzung der Schulpflicht wurde der Unterrichtsausfall auf Null
gesetzt und der Lehrermangel komplett ausgeglichen. Einige wenige Versuchsklassen wurden durch KI unterrichtet. Der Anteil werde sich im Lauf der Zeit automatisch erhöhen, ließ
das Schulministerium freudestrahlend verlautbaren.
Kindergrundsicherung gesichert
Berlin - Nach der Einberufung der ersten Kinderkadetten zur Bundeswehr erscheint durch die Erhöhung der Einberufungszahlen eine Finanzierung der
Kindergrundsicherung für Zivilisten wieder möglich. Die Kadetten werden aus dem Sondervermögen bezahlt.
Ukraine in die NATO
Kiew - Präsident Selensky verpachtete die Restukraine für die nächsten 99 Jahre an die NATO - als Truppenübungsplatz.
So bleibt Demokratie wehrhaft, sagen wir.
Verlängerung beschlossen
Berlin - Angesichts der sich weiter verschärfenden Krise beschlossen alle deutsche Landes- und Bundesparlamente eine Verlängerung des Intelligenzschutzgesetzes.
Dies sei zwingend notwendig, um unsere regelbasierende Idiokratie zu erhalten. Da sich dadurch automatisch auch die Schutzhaft von Sarah Wagenknecht verlängert, begrüßen wir dies
natürlich.
Vermutlich werden Harbock und Baerbeck als neue Reichsverweser eingesetzt. Es erscheint allerdings noch nicht sicher, wohin Özreiter und Hofdemir verschubt
werden können.
Vermisstenfall
Olaf Scholz bleibt weiter verschwunden. BND, MAD, NSA, SD und CIA sind sich nicht einig, ob sie sein Verschwinden in Bachmut den Chinesen, Nordkorea, Iran oder
den Russen anlasten sollen. Friedrich Merz soll bessere Laune zeigen als zuvor.
Angeblich wurde Olaf Scholz schon mehrmals in Berlin gesichtet, konnte sich aber weder an Cum-Ex noch an seinen Namen erinnern.
Sollten wir die nächste Razzia überleben, geht es nächste Woche weiter. Grüße aus Takkatukkaland.
achtsam kuscheln 05/23
Danke für den Schnupperkuschelkurs, natürlich genieße ich mein Leben, lieber Therapeut. Ich möchte nachhaltig und achtsam kuscheln.
Die Haare in deiner Ohrmuschel haben unterschiedliche Farben. Du versuchst, nach mir zu schlagen, windest dich in meinem Griff. Ich spüre dein Kinn auf meinem
Unterarm und versuche deinen schwächer werdenden Puls zu fühlen – kleine Achtsamkeitsübung. Sogar dein frischer Schweiß riecht unangenehm. Es dauert immer ein bisschen, bis die
Abwehrbewegungen nachlassen. Ich zähle die Schuppen auf deinem Haupt. Natürlich warte ich ein wenig länger, schließlich arbeite ich nachhaltig. Unverletzt, aber tot, lasse ich
dich sanft aus meinen Armen gleiten und bette dich in die stabile Seitenlage. Noch einmal lasse ich meinen Blick achtsam durch das Zimmer schweifen, bevor ich gehe. Du hättest
erst morgen wieder Termine gehabt.
Oh Mist, Fehler, eigentlich wollte ich mich vorher noch bei dir bedanken, dass du Carmen geholfen hattest. Dank dir hatte sie wieder Kraft – für den
Suizid.
Ich kenne zwar keine Carmen, aber es gibt immer eine.
Rückkopplung 07/23
Jetzt reicht es, das lasse ich nicht mit mir machen! Es wird Zeit für ein neues Modell. In Zukunft wird jede politische Entscheidung zur Verschränkung der
Synapsen der Politiker inklusive ihrer Einflüsterer mit den betroffenen Wählern führen. Falls die kritische Anzahl negativer Rückkopplung überschritten wird, beginnt die
Schmerzphase. Positive Entscheidungen führen natürlich zu euphorischer Rückkopplung. Sollten weiterhin unvorteilhafte Entscheidungen getroffen werden, geht die Schmerzphase in die
Selbstzerstörung über.
1. Woche: Einige Abgeordnete verlassen nach ihrer Stimmabgabe unter Schmerzen schreiend den Saal. Die Oppositionsparteien reiben sich die Hände.
2. Woche: Beraterfirmen suchen händeringend nach Personal, der Krankenstand ist katastrophal. In ganz Europa gibt es keine Schmerzmittel mehr.
3. Woche: Nach der Zustimmung für eine neue Waffenlieferung sinkt die Abgeordnetenzahl um ein Drittel. Noch nie war der Bundestag so billig.
4. Woche: Seitdem der Bundestag nur noch halb besetzt ist, beraten sich Abgeordnete mit Bürgerausschüssen. Gesetzesbeschlüsse dauern länger, doch die Gesetze
werden verständlicher und werden akzeptiert. Permanent glücklich grinsende Politiker sah man nach der Vereinfachung des Steuerrechtes.
5. Woche: Da weder Habock noch Bärbeck nie euphorisch schienen, noch jemals Schmerzen zeigten, wurden sie wegen Reptiloidenverdachts zwangsweise gescannt.
Synapsen oder ähnliches wurden nicht gefunden.
6. Woche: Politik scheint wieder Spaß zu machen, trotzdem beschließen die ausgedünnten Regierungsparteien zurückzutreten und Neuwahlen
anzusetzen.
7. Woche: Mit einer Wahlbeteiligung von 85 % hatte niemand gerechnet. Die AfD wird als zweitstärkste Partei mit der Regierungsbildung beauftragt. Einige hoffen
auch hier auf Ausdünnung, andere befürchten eine Habock Analogien.
8. Woche: Erdgas kommt wieder aus Russland, die USA droht mit einem Erstschlag, Polen macht die Grenze dicht.
9. Woche: Auf Grund der eskalierenden internationalen Lage verhängt die Regierung den Notstand, nur ein Abgeordneter überlebt. Da schon vorher andere überlebende
deutsche ParlamentArier in andere Staaten emigrierten, zeigen inzwischen auch dort die Synapsenrückkopplungen ihre Erfolge.
10. Woche: Weltweit wird über jedwede zwischenmenschliche Entscheidung durch den Rückkopplungsmodus länger nach gedacht. Bürgerräte entscheiden.
11. Woche: - träumt weiter
Sicherheitshinweis 08/23
Mit dem Durchtrennen oder Durchtrennenlassen der Nabelschnur erklären Sie Ihre Zustimmung zu den Risiken des Lebens.
Grundsätzlich stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen, doch engen alle postnatalen Entscheidungen Ihre Möglichkeiten zumeist stark ein, zumal Sie anfangs in eine
arg beschränkende Obhut gegeben
werden, in welcher Sie kaum Mitspracherechte haben. Mit dem Erkennen dieser Despotie steigen Sie in die Trotzphase ein, welche vermutlich unmerklich in der
Pubertät münden wird. Nun werden Sie alle Möglichkeiten erkennen, die Ihnen dieses Leben hätte bieten können und zugleich die großen Maschen im Sieb wahrnehmen.
Wir wünschen Ihnen viel Glück mit den hängengebliebenen Resten.
Übrigens, sollten Sie die Nabelschnur nicht durchtrennen oder durchtrennen lassen und die Zustimmung verweigern, dürfen Sie ein Leben lang
nörgeln.
Sollten Sie zum Zeitpunkt Ihrer Geburt geschäftunfähig und/ oder Analphabet sein, verklagen Sie Ihre Eltern, auch wenn die Klage untauglich erscheint, um eine
Wiedereinsetzung in den pränatalen Stand zu erreichen.
gute N8 Geschichte 08/23
G: Na Kinder, soll ich euch noch eine GuteNachtGeschichte erzählen?
K: Oh ja, bitte, Großvater.
G: Es lebte einmal vor langer Zeit in einer kleinen Stadt …
K: Großvater, was ist eine Stadt?
G: Nun, dort lebten viele Menschen miteinander.
K: So, wie in unserem Lager hier?
G: Naja, 100mal so viele.
O: Erwin, du sollst die Kinder nicht immer so durcheinanderbringen!
G: Also, es lebte einmal vor langer Zeit in einer kleinen Stadt in einem großen Haus …
K: Großvater, was ist ein Haus?
G: Nun, man schichtete viele Steine über- und nebeneinander und setzte noch ein Dach drauf.
K: Warum?
G: Man wohnte darin.
K: Wie kam man denn hinein?
G: Man ließ ein Loch offen und baute eine Tür hinein.
K: Also wie unsere Grabmäler, aber mit Tür.
G: Ja, aber größer, mit weiteren Löchern, die das Licht hineinlassen. Also, es lebte einmal vor langer Zeit in einer kleinen Stadt in einem großen Haus ein Mann,
der hatte es allein durch seine Hände Arbeit zu unermesslichem
Reichtum gebracht. Und …
K. Großvater, was ist Reichtum?
G: Egal, morgen erzähle ich euch ein anderes Märchen.
schwere Sprache 11/23
Luis betritt das Revier: Uhuhu, Herr Wachtmeister, ich muss ins Bagno, ich habs erdient.
W: Es heißt verdient, Luis. Was ist los, was hast du getan?
L: Oh Patrone, ich habe Frau geamselt.
W: Ach Luis, ich erzähle es deiner Frau nicht, was also ist daran so schlimm?
L: Oh, ich glaube, amseln nicht das richtige Wort.
W: Hab ich mir gedacht, du meinst bestimmt vögeln. (grinst)
L: Jaja, ich habe Frau gevögelt, Herr Wachtmeister, muss ich jetzt ins Bagno.
W: Nein, natürlich nicht, geh nach Hause, aber erzähle es deinem Drachen nicht.
Luis verlässt mit ungläubigen Gesicht das Revier, fasst sich draußen an den Kopf und stürmt wieder hinein: Herr Wachtmeister, nicht geamselt, nicht gevögelt,
erdrosselt.
Nachdenkseufzer 11/23
Nachdem wir die Hochöfen und Fließbänder
ins Home Office verlegt hatten, trieben wir mit den
Flatulenzen unserer Kinder die Windräder an.
Auch der Kartoffelbauer stellte mir seine virtuellen
Früchte digital zu, satt wurde ich nicht davon, doch
dies sei der Zukunft, verkündete der Wahrheitsminister.
Wie und wo leben diese Menschen, welche in völlig
unproduktiven Bereichen tätig sind und solch
falsche Realitäten proklamieren?
Schaffende produktive Arbeit erzeugt Würde und Befriedung,
leider nicht immer ein ausreichendes Einkommen, doch genau
diese Werktätigen tragen unsere Gesellschaft.
(saubere Toiletten, gebackenes Brot, zugestellte Post, reparierte Heizungen, sauber isolierte Häuser, etc. etc.)
Die Kinderzulage wird geschrumpft,
Waffenlieferungen werden erhöht und gleichzeitig
werden Menschenrechte propagiert, um mit eben
diesen Waffen das Recht auf Leben zu beenden.
Sie predigen das Selbstbestimmungsrecht der Völker,
verhängen zeitgleich Sanktionen und stampfen mit
hochpräzisen Treffern Krankenhäuser ein.
Der imperiale Machtanspruch und die Dekadenz
des Westens strudelt unsere Welt seit über
hundert Jahren in die falsche Richtung.
Bitte nach- und umdenken!
an das Volk 01/24
Liebes unmündiges Staatsvolk,
unsere raketengestützte Friedensinitiative wurde von der Achse des Bösen abgelehnt, auch unser Date mit der Wirklichkeit ist fehlgeschlagen.
Unser Sondervermögen wird hoch verzinst und ihr müsst, natürlich zum eigenen Wohle, zahlen. Um euch zukünftige Feiern zu erleichtern, haben wir die
Schaumweinsteuer abgeschafft.
Ein Heil der großzügigen Ampel!
Kontrolltermin 02/24
Ich erwache in meinem Bett, schaue auf die Uhr und belehre mich vor dem Aufstehen. Ich notiere mein Traumgeschehen. Noch ein wenig orientierungslos tappse ich in
Richtung Bad, um dort meine Tabletten mit einer wohlabgemessenen Menge Wasser zu mir zu nehmen. Heute gibt es eine Tablette mehr.
Meine Morgenwäsche und Körperentleerung erfolgen nach dem ausgehängten Strukturplan. Bevor ich die Spülung betätige, versuche ich, Volumen und Konsistenz der
abgegebenen Substanzen zu bestimmen und halte meine Beobachtungen auf einem bereit liegenden Block fest. Vermutlich überziehe ich damit einen Zeitplan, ein Licht blinkt
alarmierend und ich werde per Laufschrift aufgefordert, mich anzukleiden.
Entlang der aufgebrachten Morgenpfeile am Boden begebe ich mich zum Kleidungsgestell. Es ist leer. Ich stutze kurz, bemerke dann aber den Zettel mit
Handlungsanweisungen und befolge sie. Im von mir geöffneten Schrank blinken zielführend getaktete Lichter in scheinbar korrekter Bekleidungsfolge auf, selbst mein Verheddern in
der Kleidung schien eingeplant worden zu sein. Erschöpft setze ich mich und komme meiner Dokumentationspflicht nach. Währenddessen werde ich fotografiert und meine heutigen
Körperdaten erfasst, später werde ich sie in meinen Ernährungsplan einbeziehen müssen.
Kurz nicke ich ein, scheine mich aber in die Küche bewegt zu haben, auch hier halte ich mich an den Strukturplan: Wasserhahn aufdrehen, Glas aus dem linken
Schrank nehmen und mit Wasser befüllen, Wasserhahn zudrehen, Glas austrinken, abstellen und Tätigkeit abhaken. Eine Notiz am Kühlschrank fordert mich auf, das Radio für die
Morgennachrichten einzuschalten. Ich versuche dies mehrmals ergebnislos und erinnere ich mich nun an mein Hörgerät auf dem Nachtschrank.
Mit dem neu zugeschalteten Sinn kommen mir die Nachrichten wie eine Wiederholung von gestern vor. Vor der Frühstückzubereitung notiere ich auch diesen
Zwischenfall pedantisch. Jeden Tag erstaunt mich die Komplexität dieser Handlungen: Zutaten festlegen, Koordinaten im Raum bestimmen, hygienische Beschaffenheit zweifelsfrei
prüfen, Zutaten vermengen, erhitzen, zubereiten, aufnehmen und natürlich alles dokumentieren.
Gegen 09:00 Uhr sitzt die Zwangspflegebeamtin mit mir am Tisch und überprüft meine Unterlagen, das Hygienekonzept mit Umsetzung, den Brandschutz, meinen
Nahrungs- und Trinkmengenumsatz, meine
Körperpflege nebst Geruch, meine Hautfeuchtigkeit etc. etc. Mein entkleideter Körper wird visitiert und abgetastet. An manchen Stellen ist sie sehr
zart.
Sie lobt mich für meine Dokumentation und Körperbeschaffenheit und gestattet mir einen weiteren Monat ohne Pflegekraft zu Hause. Natürlich protokolliert sie ihre
Kontrolle und die Aufschiebung der Zwangspflege. Sie bleibt dann noch undokumentiert bis 10:00 Uhr zur Vertiefung sozialer Kontakte, ich finde es angenehm.
POV 02/24
Meine holde Gattin schwebt nach einer Woche wieder ein, betritt das Haus, lässt Kontrollblicke durch die Räume schweifen und spricht anprangernd vorwurfsvoll zu
mir: "Du hast die Blumen nicht gegossen! "
Auch ich senke das Haupt und erwidere leise: "Wir betrauerten deine Abwesenheit."
Anfrage 02/24
Laut Statista starben im bisher 2jährigen Ukrainekrieg ca. 10.000 Zivilisten, darunter ca. 580 Kinder. Im bisher 4monatigen Gazakrieg kamen ca. 29.500 Zivilisten
ums Leben, Kinder werden nicht aufgeführt.
Meine dunkle Seele fragt sich, sind die Russen einfach ineffektiv oder wollen sie nicht? Liegt es eventuell an der Menschenkonzentration im Gazastreifen, obwohl
diese Konzentrationen auch in der Ukraine vorhanden sind. Versucht Russland ziviles Leben zu schonen und Israel ist es egal?
Wir unterstützen die Ukraine und Israel. Die Ukraine wurde nach 2 umstrittenen Sezessionen angegriffen, Israel verteidigt sich nach einem Terroranschlag. Laut
unseren Medien und Politikern scheint das Verhalten Israels gut bis hinnehmbar zu sein, das Verhalten Russlands imperial bis aggressiv und definitiv böse. Ungeachtet dessen, dass
ich Kriege sowieso Scheiße finde, kann und will ich diesen Interpretationen nicht folgen. Kann mir jemand wertfrei erklären, warum wir
diese Kriege / dieses Abschlachten so unterschiedlich werten?
Neues aus den Notstandsgebiten 04/24
Vermehrung abgewehrt
Thüringen – Gegen ein, schon länger wegen verfassungsschutzrelevanter Delegitimierung des Staates, unter Beobachtung stehendes Paar wurde gefahrenabwehrend ein
Schwangerschaftsabbruch mit anschließender Sterilisierung verhängt.
Wir sagen, Recht so, noch mehr Demokratiefeinde brauchen wir nicht. Nicht- und Falschwähler vorher abtreiben!
Erfolgreiche Deeskalation
Hessen – Ein respektloser Widerständler musste durch die Polizei mit dem Taser zu Boden gebracht werden. Derzeitig befindet er sich auf der Intensivstation
des örtlichen Hospizes. Der Innenminister zeigte sich erfreut über den Schusswaffenverzicht.
Bei einer Routinekontrolle runzelte der Widerständler die Augenbrauen und zögerte, seine Papiere zu zeigen. Er hätte die Forderung des nuschelnden Polizisten
nicht verstanden, versuchte sich der Texaner herauszureden.
Sicherheit erhöht
Sigmaringen – Kurz nach dem Inkrafttreten des Gesetzes über die straffreie Liquidierung potentieller Straftäter richtete der Stadtexekutor zwei Personen hin. Es
handelte sich um die Geschwister seiner Ehefrau. Die Vollzugsquote der Stadt ist somit für zwei Jahre erfüllt. Zukünftige Erbstreitigkeiten hätten den Vollzug nicht
beeinträchtigt.
Hungersnot fast abgewehrt
Gazastreifen – Unermüdlich und kompromisslos bekämpft die IDF die Hungersnot im Gazastreifen. Bisher konnte sie die Zahl der Hungernden nur um ca. 35.000
Menschen senken, wird aber weiter daran arbeiten, den Hunger dort auszurotten.
Aufgeräumt zur EM 2024
Köln – Eine riesige Glocke stülpten die Lastenhubschrauber exakt über die ausgesonderten Hochhäuser, das fröhliche Winken aus den Fenstern nahm niemand mehr
wahr, als die Sprengung das Gelände einebnete. Warum die Mehrheit der zumeist nichtkölschen Bewohner dort verblieb, kann heute nur gemutmaßt werden. Die Gebäude wurden vor 4
Wochen komplett geräumt und die Ankündigung der Sprengung hing seit 14 Tagen in sauberem kölschen Amtsdeutsch in allen Aufgängen.
*Sarkasmus aus
der Riss 05/24
Die Hufe der Nachtmähren trommelten durchs Haus und ließen mich verschwitzt auffahren. Verschlafen blinzle ich in die Lichtstreifen der Rollos. Noch halbwegs
schlafwandelnd betrete ich die Terrasse und richte den Blick nach oben.
Ein gleißender Riss durchzieht den Himmel und wieder fallen abertausende Schleierfäden hindurch. Sie sammeln sich über den Häusern. Sie funkeln, strahlen,
wirbeln direkt über den Dächern.
Ich versuche, sie zu zählen, scheinbar ein Faden pro Hausbewohner, nur bei uns fehlt ein Schleierfaden. Nach kurzer Überlegung begebe ich mich wieder ins Haus
und betrete das Kinderzimmer. Unser Kleines schläft still. Nachdem sich meine Augen ans Dunkel gewöhnt haben, hänge ich den heruntergefallenen Traumfänger wieder übers
Bettchen.
Draußen schließt sich langsam der Riss, die Schleierfäden verblassen. Auch diesmal scheint es gut ausgegangen zu sein. Unser Kleines ist erst vier…
Erbsünde? 06/24
Ja, ich weiß, jüdische Männer wollten, dass der abtrünnige Jesus stirbt. Ich fühle keine Schuld.
Ja, ich weiß, mehrheitlich Männer führten Pogrome gegen andere an. Ich fühle keine Schuld.
Ja, ich weiß, Nero, Hitler, Stalin, Pol Pot, Idi Amin und Busch waren alles Männer. Ich fühle keine Schuld.
Ich bin priviligiert durch Geschlecht und den Ort meiner Geburt.
Ich fühle keine Schuld.
Ich leyde unter einer EU-Präsidentin und den Äußerungen von Außenministerinnen nicht weniger als ihr.
Ich mag es nicht, wenn überkandidelte Feministen mir alle Schuld meiner Geschlechtes vorwerfen, das ist nicht mein Kreuz.
Ich mag Frauen, ich mag Sexist sein, doch ich fühle keine Schuld.
eine Schauergeschichte 06/24
das Wetter
unverständlich 06/24
Der Frauenanteil in der Bundeswehr soll ca. 15 Prozent betragen, doch an sexuellen Übergriffen sollen sie zu 80 Prozent beteiligt sein.
Im Jahr 2023 gab etwas mehr als eine Belästigung am Tag, insges. 384 Taten.
Heißt das jetzt, dass ein Mann vier Frauen belästigte oder begnügten sich vier Frauen mit einem Mann?
Ist die Frauenquote der Bundeswehr jetzt übererfüllt?
Wehrpflicht 06/24
Ein schönes Feuer braucht Holz, ein guter Krieg Soldaten. Unser zukünftiges Kanonenfutter sollte seine Augen öffnen, auf unseren verblühten Feldern der Ehre und
Traue liegen genug Gebeine.
Monopole 06/24
Eine von der zwischenzeitlich aufgelösten Wagner-Gruppe vorgebrachte Klage am Bundesverfassungsgericht wurde im Juni 2024 abgelehnt. Allerdings befasst sich
jetzt das Bundeskartellamt mit der Klage gegen das Gewaltmonopol des Staates.
Die Beamten sind optimistisch, auch dieses Monopol zerschlagen zu können.
Heldenzeit 06/24
In der Stadt herrscht flirrende Hitze. Mühsam schleppe ich mich zur nächsten gut gekühlten Trinkhalle, plötzlich bin ich hellwach. Ich ging zwei Schritt zurück,
Tränen schießen mir in die Augen. Wer macht denn so etwas?
Ein schwarzer Pkw, geschlossene Fenster, innen dürften laut Parkdauer schon die 55 Grad erreicht sein. Es besteht Lebensgefahr. Meinen wieder trockenen Augen
offenbart sich auf der Rückbank ein Schreckensszenario.
Polizei, Ordnungsamt oder Nothilfe? Der kläffende Köter im Nachbarauto stört meine Gedankengänge. Nein, jede Verzögerung potenzierte die Gefahr.
Die wenigen Menschen, welche trotz der Gluthitze auf der Straße waren, hatten sich diskutierend am Pkw versammelt, doch niemanden schien eine Lösung
einzufallen.
Meine Sorge verlieh mir übermenschliche Kräfte, mit bloßer Faust schlug ich ein Seitenfenster ein und zog den heißen Bierkasten aus der Gefahrenzone. Beifall
brauste auf.
Die herbeigeeilte Feuerwehr verschaffte dem Kasten Linderung im Eiswasser und klopfte mir auf die Schulter.
Dem Verantwortlichen wird dies eine Lehre sein. Nicht nur, dass er seinen eigenen Schaden und die Kosten des Feuereinsatzes tragen muss, auch erwartet ihn eine
Strafanzeige wegen Bierquälerei.
konjunktiv kriegstüchtig 07/24
Wolfgang Niedecken soll gesagt haben, das Frieden schaffen ohne Waffen nicht funktionieren würde. Campino würde heute unter diesen Umständen den Dienst an der
Waffe nicht mehr verweigern. Christopher Lauer würde es gerecht finden, wenn auch Ältere dienen.
Mir blieb der Mund offen beim Lesen.
Begründet wird dies mit einer „geänderten sicherheitspolitischen“ Lage. Ja, mag sein, doch nicht das deutsche Volk hat diese Lage verursacht. Warum also soll das
Volk zur Waffe greifen?
Vermutlich würde auch ich den Dienst an der Waffe nicht verweigern. Ich wüsste nur nicht gegen wen ich sie richten und wo ich kämpfen soll. Der „gegenerische“
Soldat ist ja auch nur Kanonenfutter. Man sollte sich eher die Frage stellen, für wen? Völker haben bisher keine Krieg wirklich gewonnen, immer nur die, welche danach die Beute
aufteilten und meist schon am Krieg selbst verdienten.
Die Einstimmigkeit unserer Parteien zur Kriegstüchtigkeit erinnert mich an 1914. Man weiß ja, wie es ausging.
keinerlei Entwicklung erkennbar 07/24
Ein Leben reichte nicht, dies alles zu kapieren, also Wiedergeburt, regelmäßiger Neustart.
Heute vergleiche ich die prasselnden Wocheninformationen mit den Sonntagspredigten, das heutige Bildungssystem mit dem alten, erkannte
keine Änderung.
Man lenkt durch Angsterzeugung die Unwissenden. Alles ohne Absprache, ohne Verschwörung, einfache Automatismen der Macht. Funktionierte schon, als wir noch an
Bäumen hingen.
Körpersprache 07/24
Sie kam einfach auf mich zu, blieb schräg vor mir stehen und schaute zurück. Ich knurrte: „Hör auf!“
Ihr Körper bewegte sich leicht, sie strich ihre Haare hinters Ohr. „Hör auf, mich zu manipulieren!“ blaffte ich sie erneut an.
Mit neutralem Gesichtausdruck wandte sie sich mir zu und hob fragend die Augenbrauen. Zu gern hätte ich meine Lippen auf die ihren gepresst, doch sie log.
Sie war eine tanzende schauspielernde Psychologin, selbst wenn sie nichts sagt oder sich nicht bewegt, brachte sie ganze Menschengruppen zum Wahnsinn. Obwohl ich
dies wusste, hatte ich Probleme, mein limbisches System unter Kontrolle zu halten. Meine Körper reagierte schon, wenn sie noch hinter mir war oder nur im Augenwinkel vorbei
zog.
„Wenn dein Date nicht kommt, kann ich doch ihren Platz einnehmen.“ Sie sah mir in die Augen und setzte sich. Augenblicklich richteten sich meine Nackenhaare auf,
der Park vibrierte unter dem Bass meines Herzschlages. Bevor ich mich zu Flucht oder Angriff entscheiden konnte, nahm sie meine Hand. Ich stellte mich tot. Sie nahm jeden Finger
einzeln in den Mund, lächelte mich an und küsste mich.
Erschreckt fuhr ich von der Parkbank auf, meine Hündin leise winselnd neben mir.
neue Welt 07/24
Die Straßen waren leer und dunkel. Ein Polizeiwagen patrouillierte langsam durchs Wohngebiet. Von einem Balkon ertönte lautes Gelächter.
Binnen Minuten änderte sich die Szene. Innerhalb einer Viertelstunde war der Block umstellt, ein Sonderkommando mit Schutzmasken bahnte sich leise den Weg durchs
Treppenhaus, auch hier konnte man das nicht verebbende Gelächter wahrnehmen. Sonst war es still.
Von gegenüber beobachtete Hans-Georg die Situation. Was war dort los? War Lachgas verboten worden oder ein illegaler Cannabisklub aufgeflogen?
Das Gelächter brach ab und er sah, wie die Personen auf dem Balkon eine nach der anderen unter Kapuzen verschwanden und in die Wohnung
gezogen wurden. Der Rest der Nacht verlief ruhig.
Pressemeldung des nächsten Tages:
Am gestrigen Abend gelang der Polizei in Mosewinkel mit einer konzertierten Aktion ein Schlag gegen Reichsbürger und Gedankenverbrecher. Die 7 mutmaßlichen
Tatverdächtigen wurden festgenommen und in einem Schnellverfahren zwangsrekrutiert. Beim Auftauchen eines Polizeiwagens brachen sie in ein verfassenschutzrelevantes
polizeidelegitimierendes Gelächter aus, im Bundeswehrcamp Sinai wird ihnen nun Mores gelehrt.
Hans-Georg machte sich Sorgen um seine Kinder, nach ein paar Zügen an seinem legalen Joint verblassten sie.
angenommen 07/24
Eine Interpretation meiner Psychosen schien nicht möglich, bis ich meine Vernunft abstreifte. Ich wehrte mich nicht mehr. Ich versuchte nicht, zu verstehen, was
nicht zu verstehen war.
Es wurde wahr und real. Ich hörte die Stimmen nicht nur. Ich sah, wer sprach, und ich verstand.
Wir zogen ein paar Sterne weiter weiter und richteten die Gammastrahlenblitze neu aus, um weitere Mitstreiter zu gewinnen. In Ereignishorizonten pausierten wir,
nutzten weitere Zeitebenen …
Urteil.Sieg 07/24
Ein Experte trug vor: „Seit Anbeginn der Zeit hatte sie uns den Krieg erklärt. Unser Vieh verstarb, unsere Pflanzen verdarben, wir selbst litten Hunger. Sie
braqchte Seuchen, Wahnsinn und Unwetter über uns, ganze Orte wurden verödet. Ihre Fluten brachen unsere Häuser und Brücken, ungezählte Menschen ersoffen hilflos. Fürwahr trägt sie
große Schuld. Man sollte sie jagen, binden und versklaven!“
„Sie ist eine Hexe, eine Bioterroristin, schon hunderttausende hat sie auf dem Gewissen. Legt ihr die Stricke an, maßregelt sie!“ eröffnete ein Richter die
Verurteilung.
„Sie soll zur Ader gelassen und bis zum Tode geschröpft werden.“ schloss ein Schöffe das Urteil ab. Das Kollegium lächelte zustimmend, niemand im Publikum
widersprach.
Jahrzehnte vergingen, doch wurde ihrer nicht Herr, weiter starben viele Menschen. Nun endlich scheint die Zeit unseres Sieges gekommen. Sporadisch noch ihre
letzten Zuckungen, doch langsam verreckt sie an ihren Wunden und erstickt am Plastikmüll.
Halleluja, wir haben sie bezwungen!
exekutiv media 07/24
Ich war so stolz auf mich. Nur drei Monate brachte ich, um 20 kg zu verlieren.
Um meinen Erfolg einem größerem Publikum bekannt zu machen, erstattete ich online Anzeige bei der Polizei wegen Fundunterschlagung, vorsichtshalber
anonym.
Petra hats verstanden 08/24
Urgroßmutter hatte unserer Kleinen viele Geschichten aus der Nachkriegszeit erzählt. Somit kannte Petra nicht nur Lebensmittelmarken, Fringsen, Trümmerfrau,
Hamsterfahrt und andere Begriffe schon im Vorschulalter. Auch ihre Fabulierkünste schienen ungemein gestärkt worden zu sein.
Später in der Schule waren die Nachmittagsbetreuerinnen sehr traurig, wenn Petra ein paar Tage oder sogar Wochen fehlte, da sie mit ihren Geschichten regelmäßig
eine Betreuungskraft ersetzte.
Eines Tages fragte mich ihre Lehrerin, ob wir uns denn zu Hause über Politik unterhalten und sie auch fragen dürfe, in welche Richtung wir tendieren. Natürlich
bejahte ich die Frage, gab als Richtung den Weltfrieden an und ob dies ein Problem wäre. Nein, nein, auch die Schule unterstütze dies und versuche, die Kinder zu informieren. Man
wundere sich nur, dass die Mehrzahl der Jungs Soldaten werden wollen und die Mädchen in zunehmender Zahl Trümmerfrauen.
Mich wundert es nicht, es ist logisch. Das Erste bringt das Zweite hervor.
Hein 09/24
Er war nur der Begleiter. Er half ihnen den Weg zu finden und zu gehen. Ohne ihn funktionierte es einfach nicht. Inzwischen hatte er sich daran gewöhnt. Anfangs
fiel es ihm recht schwer, damit umzugehen, doch nun hatte er es akzeptiert. Sein Klientel wurde ihm zugewiesen und er hatte nur eine Aufgabe – Begleitung.
Er begleitete inzwischen ohne Anstrengung zehntausende gleichzeitig. Pausen, Wochenende oder Urlaub wurden ihm nicht zugestanden, er erhielt keine Vergütung,
seine Macht korrumpierte ihn nicht. Sein Pflichtbewusstsein und seine Einsicht befleißigten ihn, seinen Job gegen jedermann gleich auszuüben.
Auch wenn er nur zufällig in dieses Berufsfeld hinein gestolpert war, es gibt nur einen Tod.